Innovationspreis 2023 der BioRegionen in Deutschland

Innovationspreis der BioRegionen: Herausragende Projekte aus den Forschungsbereichen Biotechnologie und Genetik ausgezeichnet

Im Rahmen der diesjährigen Deutschen Biotechnologietage 2023 (DBT) in Wiesbaden fand erneut die Preisverleihung des Innovationspreises der BioRegionen statt.

Mit dem Innovationspreis würdigt der Arbeitskreis der BioRegionen Deutschlands innovative Patente aus der modernen Biotechnologie und Life Science-Forschung inkl. Medizintechnik. Wissenschaftler:innen werden durch den Preis nunmehr seit 16 Jahren erfolgreich darin unterstützt, ihre patentierten Ideen sichtbar zu machen, und in weiterer Folge in marktfähige Produkte umzusetzen und eigene Unternehmen zu gründen.  Die besten 6 Finalist:innen präsentierten am 28.03.2023 ihr Forschungsprojekt einem internationalen Fachpublikum, potenziellen Investor:innen und der Fachpresse. Anschließend erfolgte die Bekanntgabe der, durch eine neunköpfige Jury gewählten Preisträger. Die drei gleichwertigen, mit je 2000 Euro dotierten Preise gingen an Wissenschaftler aus Aachen, Göttingen und Wiesbaden.

Zu den diesjährigen Gewinnern zählt das Team BioThrust um Dr. Patrick Bongartz von der RWTH Aachen, der für sein Projekt „Integrale Begasungs- und Rühreinheit für Bioreaktoren“ ausgezeichnet wurde. Das Patent beschreibt die Erfindung eines Membranrührers, mit dem zum weltweit ersten Mal Organismen und Zellkulturen in einem Bioreaktor blasenfrei mit ausreichend Gas versorgt werden können. Die damit verbundene signifikante Steigerung der Prozessausbeute bietet besonderes Potential für die Pharmaproduktion, begründet die Jury ihre Entscheidung.

Ebenfalls zu den Gewinnern 2023 zählt das Projekt „Hören mit Licht“ von Dr. Daniel Keppeler und der OptoGenTech aus Göttingen. Die Optogenetik, ein aufstrebendes Forschungsgebiet, ist eine biologische Technologie der Neurowissenschaften, mit welcher es möglich ist, Zellen durch Licht zu kontrollieren. Mit seinem Team verfolgt er das Ziel, als eine der ersten Anwendungen der Optogenetik am Menschen den natürlichen Hörsinn bei schwersthörigen und tauben Patienten wiederherzustellen.

Außerdem wurde das Projekt „Lignin biomaterial as agricultural drug carrier“ der LigniLabs um Prof. Dr. Frederik Wurm aus Wiesbaden ausgezeichnet. Er hat mit seinem Team erstmals eine Technologie entwickelt, die präventiv und kurativ die weltweit auftretende Pilz-Erkrankung „Esca“ bekämpft, die jährlich Milliardenschäden im Weinbau verursacht.

Die Laudationes für die jeweiligen Preisträger wurden wieder von den Preisgeldsponsoren gehalten. In diesem Jahr waren es Dr. Christine Schreiber von Springer Nature, Dr. Florian Rückerl von Dehmel-Bettenhausen Patentanwälte sowie Marco Winzer vom High-Tech Gründerfonds.

Zudem hatten die Finalist:innen wieder die Möglichkeit, eine weitere Auszeichnung – den Publikumspreis 2023 – zu gewinnen. Via Online-Voting konnte das Publikum im Anschluss an die Innovationspreisverleihung für ihr favorisiertes Projekt abstimmen.

Als Publikumssieger ging auch das Projekt von Dr. Daniel Keppeler hervor. Den Preis sponserte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH.

Dr. Michael Täger von BMD GmbH – Life Sciences Sachsen-Anhalt und André Hofmann von biosaxony haben am Dienstagabend durch die Preisverleihung moderiert. Beide gehören dem Arbeitskreis der BioRegionen Deutschlands an. „Die Vielfalt und außerordentliche Qualität der diesjährigen Bewerbungen hat wieder einmal die Leistungsfähigkeit sehr früher translationaler Projekte belegt. Mit einem solchen Pool an Potentialen für innovative Entwicklungen ist die Branche sehr gut aufgestellt.“, freut sich Dr. Täger. „In den vergangenen 15 Jahren haben die meisten der Gewinner des Innovationspreises erfolgreich Unternehmen gegründet, die auf den prämierten Ideen basieren – wir dürfen also gespannt sein, ob auch die Gewinner von 2023 diesen Weg gehen werden.“, so Hofmann.