BIO Deutschland bei Vorstellung des Abschlussberichts des Pharma-Dialogs

Die Partner des Pharmadialogs bei der Abschlussveranstaltung mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und den Staatssekretären Lutz Stroppe (BMG) und Dr. Georg Schütte (BMBF), r. Peter Heinrich (Vorstandsvorsitzender BIO Deutschland), 4. v. r. Viola Bronsema (Geschäftsführerin BIO Deutschland) Foto: BIO Deutschland

BIO Deutschland war wie schon mehrfach berichtet, aktiv am Pharmadialog der Bundesregierung beteiligt. Dieser Dialog, der im Herbst 2014 startete, brachte alle Interessenvertreter der pharmazeutischen Wertschöpfungskette am Standort Deutschland in insgesamt vier Dialogrunden an einen Tisch. Am 12. April wurde in Berlin der Abschlussbericht vorgelegt.

BIO Deutschland hatte sich in den verschiedenen Gesprächsrunden mit den Vertretern der Bundesregierung, den Pharmaverbänden, der Gewerkschaft und Regulierungsbehörden besonders dafür ausgesprochen, der Bedeutung der Biotechnologie-Industrie für den Pharmastandort Deutschland Rechnung zu tragen und diese zu stärken, da Biotechnologieunternehmen integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette der Arzneimittelentwicklung sind. Außerdem setzte sich der Verband für eine Intensivierung der Finanzierung von Forschung und Entwicklung für junge und expandierende innovative Biotechnologie-Unternehmen ein sowie die Verbesserung des Technologietransfers. Die Beschleunigung der strahlenschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren in der klinischen Forschung und eine Verbesserung der Regelungen zur Erstattung von diagnostischen Verfahren waren ganz konkrete Forderungen von Seiten BIO Deutschlands.

Der nun vorliegende Abschlussbericht hebt die Biotechnologie als Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts hervor und eine Stärkung der Vorreiterrolle des biopharmazeutischen Standortes ist vorgesehen. Des Weiteren plant die Bundesregierung die strahlenschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren in einem Strahlenschutzgesetz zu regeln und zu verbessern. Dies soll noch in dieser Legislaturperiode geschehen. Außerdem sieht das Bundesgesundheitsministerium Verbesserungen bei den Regelungen zur Erstattung von diagnostischen Verfahren vor. Das Bundesforschungs- und das Bundeswirtschaftsministerium bestätigen in dem Abschlusspapier, ihr Engagement in der Förderung der Wirkstoff- und Arzneimittelforschung weiterzuführen zu wollen, sowohl durch die Fortführung und Bündelung schon etablierter Programme als auch durch Maßnahmen, die die Verfügbarkeit von Venture Kapital in Deutschland steigern sollen. Ein negatives Signal für Gründer und Investoren könnte das Vorhaben mit sich bringen, die freie Preisbindung für innovative Medikamente im ersten Jahr durch Einziehen einer Umsatzschwelle einzuschränken, was besonders hoch innovative neue Arzneimittel betreffen würde, die einer großen Patientengruppe helfen können. Aus Sicht BIO Deutschlands ist der Pharmadialog konstruktiv verlaufen. Hervorzuheben ist auch, dass sich die von BIO Deutschland eingebrachten Punkte wie Förderung von innovativen Unternehmen, Förderung von Wagniskapital und Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen im Abschlussbericht des Pharmadialogs explizit als wichtige Themen auch wieder finden. Die beabsichtigte Fortführung des Dialogs bewerten alle beteiligten Verbände als positives Signal, da so weiter gemeinsam an Lösungsansätzen gearbeitet werden kann, den pharmazeutischen und biotechnologischen Forschungs- und Produktionsstandort zu sichern.

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