Deutsche Biotechnologietage etablieren sich als Branchenevent

Teilnehmer auf den Deutschen Biotechnologietagen 2016
Eröffnungsplenum auf den 7. Deutschen Biotechnologietagen, Foto: S.Z. Kurc und Herr Bernd Lammel

Das nationale Forum für die Biotechnologie fand dieses Jahr am 26. und 27. April in Leipzig statt. Für die nun schon 7. Ausgabe des etablierten Branchentreffens in der größten sächsischen Metropole meldeten sich mehr als 830 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland und auch aus dem europäischen Ausland an. Das Branchentreffen wurde von BIO Deutschland, dem Arbeitskreis der Deutschen BioRegionen, dem regionalen Gastgeber biosaxony sowie deren Partner TGZ/Biozentrum Halle ausgerichtet. In dem zweitägigen Konferenzprogramm wurde neben Rahmenbedingungen wie Innovationsschutz, Arzneimittelpreise oder Big Data-Strukturen die wesentlichen Forschungs- und Entwicklungsbereiche der Schlüssel- und Querschnittstechnologie Biotechnologie diskutiert. Mit den Themen Biotechnologie und Mikroelektronik und moderner Pflanzenforschung setzten die Veranstalter dieses Jahr auf regionale Schwerpunkte.

Im Eröffnungsplenum würdigte Oliver Schenk aus dem Bundesgesundheitsministerium das große Engagement von BIO Deutschland im kürzlich abgeschlossenen Pharmadialog der Bundesregierung. Er appellierte an die Branchenvertreter, auch weiterhin mit Engagement Neues auszuprobieren.

Das Plenum des zweiten Veranstaltungstages eröffnete Staatsminister Martin Dulig aus dem sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Er hob die Stärke des Standortes v. a. für kleine und mittlere Unternehmen aus der Biotechbranche hervor und bekräftigte die Bereitschaft des Freistaates, biosaxony beim weiteren Ausbau des Standortes zu unterstützen.

Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, würdigte die Deutschen Biotechnologietage als Branchentreff. Er sagte, er freue sich, dass die Veranstaltung ein fester Termin im Kalender sei, auch in seinem. Außerdem stellte er den Anwesenden eine Erweiterung der Strukturförderung in Aussicht sowie eine Vereinfachung von Anträgen für das Förderprogramm KMU-Innovativ. Das viel zitierte Tal des Todes solle zum Tal der Chancen werden, erklärte Schütte.

In der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Big Data und Personalisierte Medizin - Wann profitieren Patienten von den Visionen von Pharma, Biotech und Politik?“ wurde kontrovers über den Nutzen der Zusammenführung und Auswertung vieler Daten diskutiert. Betont wurde, dass Personalisierte Medizin nicht gleichzusetzen sei mit Big Data. Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer, dass nur qualitativ hochwertige

Daten auch zu sinnvollen Ergebnissen führen können. Beim Patienten sei von der Digitalisierung und Auswertung vieler Parameter allerdings noch wenig angekommen.

Das Konferenzprogramm bot den Teilnehmern neben den Plenen, die Möglichkeit in drei Frühstücksrunden und 18 Symposien Neues aus den verschiedensten Forschungsbereichen, z. B. Vakzinen, Genome Editing und moderner Pflanzenforschung sowie zu Rahmenbedingungen in der Biotechnologie zu erfahren. Die Pausen wurden intensiv zum Netzwerken und zum Besuch der begleitenden Ausstellung genutzt.

Die Platinsponsoren Bayer, CMS Hasche Sigle, Life Science Inkubator und Nordmark sowie das Land und die Wirtschaftsförderung Sachsen haben die Veranstaltung unterstützt.

Die 8. Deutschen Biotechnologietage finden am 5. und 6. April in Hannover statt.

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