Botschaften aus dem Diagnostik-Bereich
Biotechnologieunternehmen haben den Grundstein für moderne, diagnostische Tests und damit auch für ein modernes Gesundheitssystem gelegt. In-Vitro-Diagnostik (IVD) rettet täglich Menschenleben durch zuverlässige Diagnosen, die eine Prävention, Beobachtung oder Behandlung ermöglichen. Innovationen im Diagnostik-Bereich stärken jedoch nicht nur das Gesundheitssystem, sondern langfristig auch die deutsche Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit. Neue Forschungen und Entwicklungen sollten daher gezielt gefördert werden. Damit die Chancen der molekularen Diagnostik vollkommen genutzt werden können, braucht es Planungssicherheit aufseiten der Entwickler und Hersteller.
Die nächste Bundestagswahl naht und BIO Deutschland e.V. möchte den politischen Kandidatinnen und Kandidaten folgende Anregungen für Verbesserungen im Bereich der molekularen Diagnostik für die kommende politische Arbeit mitgeben:
1. Starker und unverzüglicher Abbau von Bürokratie und Regulatorik
- Grundsätzliches Umdenken bei Gesetzen: Rechtlichen Rahmen definieren, in dem sich Unternehmen frei bewegen können. Erst bei Verstoß Unternehmen bestrafen. Das betrifft vor allem die Medical Device Regulation (MDR), In-Vitro Medical Device Regulation (IVDR) und Lieferkettengesetze.
- Umsetzung und Einhaltung von Datenschutzverordnungen für Unternehmen vereinfachen.
- Lokale Ethikboards mit zentralen Ethikboards ersetzen und Frist für Antworten vorgeben.
2. Anpassung Modellvorhaben Genomsequenzierung nach § 64e SGB
- Das Modellvorhaben für alle qualifizierten Leistungserbringer öffnen und einstellen. Keine Beschränkung auf Universitätskliniken.
3. Förderung moderner Diagnostikverfahren
- Liquid Biopsy und pharmakogenetische Testungen für die Früherkennung und das Monitoring in den Leistungskatalog aufnehmen, um sie für gesetzlich Versicherte zugänglich zu machen.