Unternehmensbefragung 2007-2008
Trends in der deutschen Biotechnologie-Branche 2008
BIO Deutschland e.V. und transkript
Ergebnisvorstellung auf einer Pressekonferenz am 15. Januar 2008 in Berlin
Biotechnologie-Branche optimistisch für 2008
- robuste Entwicklung trotz politischem Gegenwind
- gute Geschäftslage bei 61% der Unternehmen
- 72% wollen neue Arbeitsplätze schaffen
- verringertes Wachstum bei F&E-Ausgaben
Berlin (15. Januar 2008) - Die deutschen Biotech-Unternehmen gehen
optimistisch in das Jahr 2008. Dies belegt eine Umfrage des
Wirtschaftsverbandes der Biotechnologie-Industrie, BIO Deutschland
e.V., in Kooperation mit dem Branchenmagazin „|transkript“, deren
Ergebnisse heute auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurden.
Die
überwiegende Mehrheit der befragten Biotech-Unternehmen gab an, ihre
derzeitige Geschäftslage sei gut (61%). Ein Drittel beurteilt die
eigenen Geschäfte mit „befriedigend“. Auch ihre mittelfristige Zukunft
schätzen die Firmen mehrheitlich positiv ein: 55% gehen von einer
günstigen Entwicklung der eigenen Lage aus. Dies führt zu einer sehr
erfreulichen Entwicklung bei der Beschäftigung: Nach den Steigerungen
der vergangenen Jahre wollen auch 2008 annähernd drei Viertel der
Unternehmen weiteres Personal einstellen (72%).
Den Ergebnissen
der Umfrage zufolge werden allerdings die Investitionen in Forschung
und Entwicklung weniger stark wachsen als im Vorjahr: Planten für 2007
immerhin 56% der Firmen ihre Investitionen in diesem Bereich zu
erhöhen, so sind es im laufenden Jahr 2008 nur noch 47%. Zudem hat sich
die Einschätzung des Geschäftsklimas - also der politischen,
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen - gegenüber dem
Vorjahr eingetrübt: Die Mehrheit der deutschen Firmen beurteilt es als
"befriedigend" (56%), 16% als schlecht und lediglich 28% als gut. Die
Fraktion der Unzufriedenen hat sich damit gegenüber dem Vorjahr
verdoppelt. Dass sich die Rahmenbedingungen verbessern werden, glauben
in der aktuellen Umfrage nur noch 43% gegenüber 54% im Vorjahr. Dagegen
stieg der Anteil derjenigen, die annehmen, das Klima werde sich
zukünftig nicht ändern, um 10 Prozentpunkte auf rund 50%.
Rainer
Wessel, BIO Deutschland-Vorstandsmitglied, sagte auf der
Pressekonferenz: "Die Biotech-Branche in Deutschland wächst und wird
weiter wachsen." Die optimistische Einschätzung der Lage sowie die
Pläne zur Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze zeigten dies deutlich.
Jens
Katzek, Vorstandsmitglied der BIO Deutschland, fügte hinzu, die
Umfragergebnisse mahnten gleichzeitig auch zur Verbesserung der
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen: "Die deutschen Unternehmen
haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend robuster aufgestellt und
ihre Geschäftsmodelle angepasst." Katzek erläuterte im Hinblick auf die
2007 verabschiedete Unternehmensteuerreform und die anstehende
Novellierung des Gentechnikgesetzes weiter: "Wenn Deutschland sich
einen internationalen Technologie-Spitzenplatz sichern möchte, ist
allerdings auch Rückenwind aus der Politik nötig. Den haben wir im
vergangenen Jahr vermisst."
Andreas Mietzsch,
Vorstandsvorsitzender der BIOCOM AG und Herausgeber von "Transkript",
meinte: „Wirtschaft ist zur Hälfte Psychologie, da belasten schlechte
Nachrichten aus der hochriskanten Medikamentenentwicklung wie von GPC
oder Paion natürlich zeitweise die Stimmung. Das ändert jedoch nichts
daran, dass die Biotechnologie auf einem steilen Wachstumspfad und in
immer mehr Wirtschaftszweigen mit innovativen und umweltfreundlichen
Produkten erfolgreich ist."
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Die Ergebnisse der Trendumfrage 2007/2008
Positive Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage
Ähnlich wie im vergangenen Jahr beurteilten mehr als 60% der
befragten Biotech-Unternehmen (n= 195) ihre aktuelle Geschäftslage als
gut, ein Drittel als befriedigend. Nur etwa 6% beurteilten sie als
schlecht.
Geschäftslage 2008 wird etwas pessimistischer als 2007 beurteilt
Auch
für die zukünftige Geschäftsentwicklung ist die Mehrheit der deutschen
Biotech-Firmen (55%, n= 195) optimistisch gestimmt. Etwa ein Drittel
(45%) beurteilt die zukünftige Lage als gleichbleibend, nur 4% als
ungünstiger.
2008 sollen weitere Arbeitsplätze geschaffen werden
Wie
schon im Vorjahr beabsichtigen mehr als 70% der deutschen
Biotech-Unternehmen (n= 195), künftig Mitarbeiter einzustellen, nur
etwa 3% gaben an, 2008 Personal abbauen zu wollen.
Weniger Unternehmen wollen F&E-Investitionen erhöhen
Die
F&E-Investitionen der deutschen Biotech-Unternehmen (n= 195)
werden im laufenden Jahr gegenüber 2007 weniger stark wachsen.
Lediglich 47% der Befragten geben an, hier mehr Geld ausgeben zu
wollen. Im vergangenen Jahr waren es noch 56%. Dagegen steigt der
Anteil der „Sparer“ auf 9%.
Gegenwärtiges Geschäftsklima verdüstert sich
Die
Wahrnehmung des Klimas – also der wirtschaftlichen, politischen und
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen – für Biotechnologie in
Deutschland hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr eingetrübt. Zwar
bezeichnen immer noch 28% der Firmen (n= 195) das Klima als gut. Die
Fraktion derjenigen, die das Klima als schlecht ansehen (16%), hat sich
gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.
Pessimistischere Einschätzung für Geschäftsklima 2008
Passend
zum schlechter eingeschätzten Klima für Biotech-Unternehmen (n= 195) in
Deutschland trüben sich auch die Erwartungen an dessen zukünftige
Entwicklung ein. Nur noch 43% der Firmen – gegenüber 54% im Vorjahr –
glauben an eine Verbesserung, 48% rechnen mit keiner Veränderung, 7%
sehen eine Verschlechterung. Damit hat sich die zukünftige Einschätzung
der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen verschlechtert.
Kontakt
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