Innovationspreis 2012 der BioRegionen in Deutschland

Innovationspreise für exzellente Forschungsideen gehen 2012 nach Magdeburg, Münster und Tübingen

Frankfurt, 9. Mai 2012. Zum fünften Mal prämiert der Arbeitskreis der BioRegionen in Deutschland die drei innovativsten und patentierten Forschungsideen und Forschungsprojekte in der Biotechnologie mit exzellenten Marktchancen. Die Jury zeichnete in diesem Jahr herausragende Projekte aus den Forschungsbereichen Biomedizin und Biowissenschaften aus:

Das Magdeburger Start-Up Unternehmen glyXera, eine Ausgründung der Max Planck Gesellschaft durch den Magdeburger Forscher Dr. Erdmann Rapp und sein Team mit dem Geschäftsführer Thomas Hermsdorfer, überzeugte die Jury mit einem Hochleistungs-Analyseverfahren komplexer Zuckerstrukturen, das vor allem in der Medikamentenentwicklung, Medizin aber auch in der Biotechnologie und Lebensmittelindustrie angewandt wird. So können zum Beispiel schon bei der Entwicklung Unverträglichkeiten vermieden und die Wirksamkeit und der Nutzen neuer Produkte optimiert werden. Das neue Analyseverfahren der glyXera GmbH, kann außerdem zum Biomarkerscreening bei der Früherkennung von Krankheiten eingesetzt werden.

Der Münsteraner Forscher Dr. Jared Lynn Sterneckert vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin überzeugte mit einer patentierten Stammzellentechnologie, die es erlaubt, neuronale Zellen in großen Mengen zu erzeugen und so Krankheitsmodelle im Labor nachzubilden. Mit Hilfe von Sterneckerts Modellen können für Patienten mit neurologischen Erkrankung wie Parkinson deutlich schneller Arzneien entwickelt werden.

Der Tübinger Forscher Prof. Dr. Ulrich Schraermeyer von der Tübinger Augenklinik gewann mit seinen Forschungsergebnissen zur Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen degenerative Krankheiten, wie zum Beispiel die altersbedingte Degeneration der Makula. Die Makula ist ein kleiner Bereich im hinteren Teil des Auges, durch den man feine Einzelheiten klar erkennen kann. Degeneriert sie, nimmt der Patient das als Schleier oder Dunkelheit in der Mitte des Blickfelds wahr, so daß zum Beispiel Gesichter nicht mehr erkannt werden können. Bei schwerem Verlauf führt die Makuladegeneration zur Erblindung.

„In diesem Jahr wurden mehr Projekte aus ganz Deutschland eingereicht, denn je. Das zeigt auf beeindruckende Weise, dass der Biotechnologie die Zukunft gehört“ so Hans-Jürgen Große, Geschäftsführer des Biotech-Clusters Biosaxony und diesjähriger Organisator des Innovationspreises. „Die Arbeiten der drei Preisträger überzeugen durch die Chance, praxiswirksam eingesetzt werden zu können, und bedeuten wichtige neue Erkenntnisse für die moderne Medizin und Medikamentenentwicklung“ so Große weiter. “Wir zeichnen bewusst solche Forschungsprojekte aus, die durch exzellente Grundlagenforschung oder mit innovativen Neuentdeckungen die Forschung in Deutschland
maßgeblich weiterbringen“ betont Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegion STERN in Baden-Württemberg und Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen. „Unsere Preisträger haben die reale Chance, ihre Produktentwicklungen, die in besonderem Maße dem Kampf gegen und der Prävention von Krankheiten dienen, bis zur Marktreife zu entwickeln. Bei diesem Weg möchte der Arbeitskreis der BioRegionen unterstützen“.

Das Preisgeld von jeweils 2000 Euro wird in diesem Jahr gestiftet von dem High-Tech Gründerfonds, BIOspektrum - das Magazin der Biowissenschaften und der KPMG AG. Die Deutsche Messe in Hannover stiftet jeweils die dazugehörige Preis-Skulptur. Zur Finanzierung des Aufwandes der Einwerbung, des Marketings und der Bewertung haben weitere Sponsoren großzügig unterstützt: WEITNAUER Rechtsanwälte / Wirtschaftsprüfer / Steuerberater, Petersen Hardraht Rechtsanwälte, Kailuweit & Uhlemann Patentanwälte, Lippert, Stachow & Partner, die Eureos GmbH sowie der biosaxony e.V., von dem dies zugleich realisiert wurde.