AG „Bio-IT und Big Data“ befasst sich mit e-Health

Die BIO Deutschland Arbeitsgruppe „Bio-IT und Big Data“ (AG) hat sich in einer ersten Runde mit dem Gesetzesentwurf für ein e-Health-Gesetz beschäftigt und wird in den nächsten Monaten dazu weiterführende Positionen erarbeiten. Ende Januar hatte Bundesgesundheitsminister Gröhe einen Entwurf für ein e-Health-Gesetz vorgelegt. Im Fokus der AG-Arbeit liegen die Themen der Nutzung von Daten, die im Rahmen der eHealth generiert werden, der Interoperabilität sowie die Transparenz der Chancen dieses neuen e-Heath-Ansatzes.

Um neuartige Verfahren zur Diagnose und bessere Therapien zur Behandlung von Patienten entwickeln zu können, sind die forschenden Unternehmen der Biotechnologie-Branche darauf angewiesen, Zugang zu einer möglichst breiten Datenbasis zu erhalten. Die Anwendungen der mit dem e-Health-Gesetz einzuführenden neuen elektronischen Gesundheitskarte beinhalten eine solche Datenbasis, die die forschenden Biotechnologie-Unternehmen effektiv unterstützen könnte. Nach der derzeitigen Ausgestaltung der elektronischen Gesundheitskarte ist den Unternehmen aber ein Zugriff auf diese Daten zu Forschungszwecken verwehrt. Erweiterte Zugriffsmöglichkeiten durch Biotechnologie-Unternehmen müssen dabei keinesfalls auf Kosten des hohen Datenschutzniveaus erfolgen. So kann der Datenzugriff z. B. an ein Anonymisierungs-, ein Pseudonymisierungs- oder ein Einwilligungserfordernis der betroffenen Versicherten geknüpft werden. Auf diese Weise ließe sich das hohe Datenschutzniveau der elektronischen Gesundheitskarte beibehalten – an dem auch die forschenden Unternehmen der Biotechnologie-Industrie ein starkes Interesse besitzen – und zugleich der Forschungsstandort Deutschland gestärkt werden, der den Patienten eine optimale und moderne Versorgung garantiert.

Folgende weitere Ansätze werden im Rahmen der AG-Arbeit betrachtet werden:

  • Biotechnologie-Unternehmen müssen in die Entscheidungsprozesse im Hinblick auf die Telematikinfrastruktur und die elektronische Gesundheitskarte eingebunden werden
  • Einbeziehung von Bio-IT Experten bei der Erarbeitung von Interoperabilitätsstrukturen
  • In der Kommunikation über die Rolle und die Potenziale von Telematik sollte von Anfang auf Transparenz gesetzt werden

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