Aktuelle Zahlen zur Finanzsituation der Biotech-Branche im ersten BIO Deutschland-Jahrbuch

Kürzlich von BIO Deutschland zusammengestellte Zahlen geben ein finsteres Bild der Finanzsituation von Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland ab: Bis Ende des 3. Quartals 2009 konnten insgesamt Mittel von lediglich 37 Mio. Euro eingeworben werden. Das vierte Quartal überraschte hingegen mit guten Nachrichten größerer Finanzierungsrunden. Die bislang investierten Mittel 2009 belaufen sich derzeit auf 219 Mio. Euro. Diese und andere Zahlen hat BIO Deutschland im ersten Verbandsjahrbuch veröffentlicht.

"Die Gesamtfinanzlage bleibt jedoch düster", sagte Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, bei der Veröffentlichung des Jahrbuches. Er fügte hinzu: "Seit 2005 sind die privatwirtschaftlichen Investitionen in die Biotechnologie kontinuierlich gesunken. Lediglich der Anteil an öffentlichen Fördermitteln ist seit vier Jahren konstant geblieben." Heinrich sieht jedoch einen Silberstreifen am Horizont: "In den USA setzt sich die Investitionsbereitschaft in private und öffentliche Unternehmen, die wir im Sommer gesehen haben, dynamisch fort." Allein in der Woche vom 10. bis 14. August dieses Jahres waren 499 Mio. US $ über Finanzierungsrunden, Börsengänge und Kapitalerhöhungen in Biotech-Unternehmen geflossen. Damit brachte die Branche in Übersee ihre bis zur Mitte August eingeworbenen Mittel bereits auf eine Gesamthöhe von 12,1 Mrd. US $. Im Vorjahr waren insgesamt 13,6 Mrd. US $ in die Biotechnologieindustrie investiert worden. Es sei hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis dieser Trend auch in Europa ankäme, ergänzte der Vorstandsvorsitzende der BIO Deutschland.

Viola Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland, erklärte im Zusammenhang mit der Jahrbuchveröffentlichung, dass innovative kleine und mittlere Unternehmen (die Mehrheit der 500 Biotechnologie-Firmen Deutschlands) in starkem Maße helfen, große Mengen an Eigenkapital für Innovationen zu mobilisieren - wenn die Rahmenbedingungen stimmten. Bronsema sagt: "Die Biotech-Branche benötigt dringend bessere steuerliche Rahmenbedingungen für Investitionen in Forschung und Entwicklung."

Ein PDF des Jahrbuches ist unter www.biodeutschland.org/presse09/BIO-D_Jahrbuch_2009.pdf zu finden. BIO Deutschland-Mitglieder wird im Januar 2010 ein druckfrisches Exemplar mit der Post zugestellt.

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