Aus dem BDI
Neue Studie: Klimapfade für Deutschland

Am 18. Januar stellte der BDI im Allianzforum in Berlin die neue Studie Klimapfade für Deutschland vor, die im Auftrag des Dachverbandes mit der Boston Consulting Group und dem Prognos Institut erstellt worden war. Die Studie befasst sich mit dem Ziel der Bundesregierung die Treibhausgas(THG)-Emissionen in Deutschland bis 2050 um 80 bzw. 95 Prozent zu senken und wie es der Industrie gelingen kann, diese Ziele zu erreichen. Die Studie wurde vor der Mitgliedschaft von BIO Deutschland initiiert. 

Wesentliche Aussagen der Studie sind u. a.:

80 Prozent THG-Reduktion sind technisch möglich und in den betrachteten Szenarien volkswirtschaftlich verkraftbar. Die Umsetzung würde allerdings eine deutliche Verstärkung bestehender Anstrengungen und politische Umsteuerungen erfordern. 95 Prozent THG-Reduktion wären an der Grenze absehbarer technischer Machbarkeit und heutiger gesellschaftlicher Akzeptanz.

Die kosteneffiziente Erreichung der Klimapfade würde aus heutiger Sicht in Summe Mehrinvestitionen von 1,5 bis 2,3 Billionen Euro bis 2050 gegenüber einem Szenario ohne verstärkten Klimaschutz erfordern, davon ca. 530 Milliarden Euro für eine Fortschreibung bereits bestehender Anstrengungen.

Erfolgreiche Klimaschutzbemühungen wären mit einer umfangreichen Erneuerung aller Sektoren der deutschen Volkswirtschaft verbunden und könnten deutschen Exporteuren weitere Chancen in wachsenden „Klimaschutzmärkten“ eröffnen. Gleichzeitig wird der anstehende Transformationsprozess Deutschland vor erhebliche Umsetzungsherausforderungen stellen. 

Treiber der Transformation sind laut Studie Effizienzsteigerung und Elektrifizierung. Biomasse werde an Wert gewinnen und zunehmend in der Industrie genutzt werden.

In den Handlungsempfehlungen des BDI zu der Studie wird u. a. gefordert, dass technologieoffene Instrumente entwickelt und implementiert werden sollten anstatt Verbote auszusprechen.

Weitere Handlungsempfehlungen:
Neben der Energieeffizienz ist der sukzessive Einsatz erneuerbarer Brennstoffe, vor allem von Biomasse, aber auch von Power-to-X, ein weiterer Eckpfeiler der Klimapfade in der Industrie.

Zu Mobilitätslösungen wird empfohlen:
zur Weiterentwicklung vorhandener Lösungen sowie zur Entwicklung und zum Testen neuer Optionen, wie zum Beispiel synthetischer Kraftstoffe und nachhaltiger Biokraftstoffe, ist eine technologieoffene Forschung und Entwicklung notwendig.

Unter dem Leitmotiv „Mind the Gap“ wurde auf der Veranstaltung darauf hingewiesen, dass eine erhebliche „Erfüllungslücke“ zwischen heutiger Politik und der langfristigen politischen Zielsetzung klafft. Die Studie zeigt Wege, diese Lücke zu schließen.

Weitere Informationen zu den Klimapfaden für Deutschland finden Sie hier:
bdi.eu/themenfelder/energie-und-klima/klima2050

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