Januar 2011
BIO Deutschland äußert sich zum Gesundheitsforschungsprogramm der Bundesregierung
BIO Deutschland freut sich, dass die Bundesregierung in dem Anfang Januar im Kabinett präsentierten Gesundheitsforschungsprogramm die Bedeutung junger, innovativer Biotechnologie-Unternehmen für die Entwicklung effizienter und wirkungsvoller Arzneimittel ausdrücklich benennt und ihre Rolle beim notwendigen Technologietransfer von der institutionellen Forschung in die Wirtschaft würdigt. Denn die Ziele von vier der sechs im Programm definierten Aufgabenfelder können effektiv nur mit Hilfe der Biotechnologie erreicht werden.
Im Forschungsprogramm wird beispielsweise der Beitrag der molekularen Diagnostik bei der Entwicklung der personalisierten Medizin als eines von sechs Aktionsfeldern hervorgehoben: Ein großer Teil der meist kleinen und mittleren profitablen Biotechnologie-Unternehmen Deutschlands ist auf diesem Gebiet tätig.
Im Zusammenhang mit der personalisierten Medizin benennt das Forschungsprogramm auch die seltenen Krankheiten. Auch auf diesem Gebiet sind viele der Medikamentenentwickler der Biotech-Branche tätig.
In der Biotech-Industrie arbeiten etwa 90 Prozent aller Beschäftigten in Forschung und Entwicklung (F&E) und sie investiert dabei fast die Hälfte ihrer Umsätze in Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Damit lässt die Biotechnologie sogar die auch aufgrund ihrer intensiven F&E-Aktivitäten bekannte chemisch-pharmazeutische Industrie weit hinter sich.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die Förderung von F&E-Aktivitäten gerade bei innovativen Biotech-Unternehmen fortbesteht, auch weil seit fünf Jahren eine immer größer werdende Lücke bei der Finanzierung innovativer Unternehmen durch private Mittel (Wagniskapital) klafft. Und es sind erwiesenermaßen diese Firmen, die den Gesundheitsmarkt mit innovativen Produkten beliefern, da die Biotech-Industrie vielfach als Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und Anwendung beim Patienten fungiert.
BIO Deutschland fordert daher die Bundesregierung auf, den Beitrag innovativer kleiner und mittlerer Biotech-Unternehmen nachhaltig zu würdigen. Dazu gehören nicht nur entsprechend angepasste Programme, sondern auch die rasche und dezidierte Schaffung investitions- und innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen.