BIO Deutschland beim FORUM Science & Health
Am 2. Juli diskutierte Viola Bronsema, Geschäftsführerin von BIO Deutschland, mit Enno Spillner, Finanzvorstand von Evotec, Thomas Reithinger General Partner bei Forbion, sowie Kathrin Wünnemann, Leiterin des Referats „Beteiligungs-, Mezzanin- und Startup-Finanzierung“ im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) beim „FORUM Science & Health – live aus dem WERK1“ sehr rege zum Thema „Rekordsummen für deutsche Biotechs: Strohfeuer oder neuer Trend?“
Es sei durchaus genügend privates Kapital in Deutschland vorhanden, das durch den Abbau von bürokratischen Hürden und gezielte Incentivierungen in erfolgversprechende Innovationen aus der medizinischen Biotechnologie gelenkt werden könnten, so die einheitliche Meinung.
Holger Reithinger berichtete dabei von überaus guten Renditen für die Investoren in seinen Fonds, die inzwischen in der 5. Generation aufgelegt wurden. Viele erfolgreiche Anleger, die allerdings nur zu einem extrem geringen Bruchteil aus Deutschland kämen, reinvestierten sogar die Erlöse gleich wieder. Enno Spillner ermunterte u. a. zu einem Blick ins europäische Ausland, wo Forschungsaufwendungen ganz anders steuerlich geltend gemacht werden könnten als dies in Deutschland möglich ist. Kathrin Wünnemann zeigte sich sehr offen für neue Instrumente in der späteren Wachstumsphase von Biotech-Unternehmen und wies auf erste Anstrengungen hin, wie z. B. den deutschen Zukunftsfonds, der natürlich nicht auf die Life Science-Branche beschränkt ist.
Ein sehr engagiertes Plädoyer mit detaillierten Einblicken in die Finanzierung von Biotech-Unternehmen hielt Viola Bronsema und wies wiederholt auf die langen Entwicklungszeiten medizinischer Produkte von 12 bis 15 Jahren hin, die in der Innovationslandschaft der Technologien eine Besonderheit darstellen. Um den Anforderungen dieser Branche gerecht zu werden, wurde sogar die Idee eines Innovationsministeriums geboren, das gerade die spezifischen Themen der Biotechnologie mit auf die Agenda heben könnte.
Die Gäste waren sich am Ende einig, dass die Beseitigung der zahlreichen Hürden bei der Wachstumsfinanzierung, auf die bereits seit mehr als 20 Jahren kontinuierlich hingewiesen wird, nicht weitere 20 Jahre in Anspruch nehmen dürfe.
Die #3 Folge des FORUM Science & Health – live aus dem WERK1 ist auch noch im Nachgang zu sehen unter: youtu.be/dynMcWqMRJ0.
Das nächste FORUM Science & Health – live aus dem WERK1 findet statt am Freitag, 1. Oktober 2021, von 12 bis 13 Uhr mit anschließendem Netzwerken.