BIO Deutschland gibt Input bei der Vorbereitung deutsch-chinesischer Konsultationen

Ende Januar wurde BIO Deutschland vom Bundesministerium für Wirtschaft zu einem Beratungsgespräch für ein Memorandum of Understanding im Bereich Biotechnologie zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China gebeten. Bereits am 14. September 2006 hatten Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und Minister MaKa von der Staatlichen Kommission für die Entwicklung und Reform der VR China eine Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Medizinwirtschaft und der Biotechnologie unterzeichnet.

BIO Deutschland, in Kooperation mit anderen Interessensvereineinigungen schlug vier große thematische Teilblöcke vor:

1. Biomedizin, Diagnostik
2. Industrielle Biotechnologie / Umweltbiotechnologie
3. Agrobiotechnologie
4. Ernährung / Nutraceuticals / Functional Food.

Die Themen Ernährung (Agro- und Functional Food-Bereich), Industrialisierung und als deren Folge Umwelt (industrielle Biotechnologie und Umweltbiotechnologie) und Gesundheit (Biomedizin und Diagnostik) werden sicherlich künftig eine sehr große Rolle in China spielen.

Der Verband teilte dem Ministerium mit, dass es seitens deutscher Biotech-Unternehmen grundsätzlich Interesse am chinesischen Life Sciences-Markt gäbe. Bei einer Blitz-Umfrage unter mehreren Unternehmen der Biotech-Branche im vergangenen Jahr gaben die Befragten an, zufrieden bis sehr zufrieden mit ihren jeweiligen Kooperationspartnern in der VR China zu sein. Dabei handelte es sich um Forschungs-, Entwicklungs- und Vertriebskooperationen. Einige Firmen gründeten in China bereits Tochterunternehmen oder sind gerade dabei, dies zu tun. Die befragten Unternehmen repräsentieren dabei die Vielfalt der biotechnologischen Anwendungen: Bio-Medizin und Pharma, Pflanzenbiotechnologie, Diagnostik, Bio-Dienstleistungen, industrielle Produktionsprozesse (auch Weiße Biotechnologie genannt), Medizin- und Apparatetechnik.

Vielfach wurde aber seitens deutscher Unternehmen ein klarer Patentrahmen zwecks Sicherung des firmeneigenen Know hows als Voraussetzung für Forschungs- und Wirtschaftskooperationen angegeben. Weiterhin erschwerten derzeit hochrestriktive Zoll-Gesetze in China die Einfuhr empfindlicher Proben, die bei Forschungskooperationen eine wichtige Rolle spielen.

Eine Entbürokratisierung bei der Vergabe befristeter Arbeitsgenehmigungen in beiden Ländern förderte einen zügigen und reibungsloseren Praktika- oder Schulungsverlauf.

Ein weiterer Aspekt, den BIO Deutschland in die Diskussion einbrachte, waren Clusterstrukturen und Netzwerke als Voraussetzung für den Aufbau einer erfolgreichen Biotech-Branche, in denen Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen und eine unterstützende Dienstleistungsumgebung zusammenwirken.

Im Juni wird ein weiteres Konsultationstreffen stattfinden. BIO Deutschland-Mitglieder, die an einer Teilnahme interessiert sind und Erfahrungen auf diesem Gebiet haben, können sich gerne bei der Geschäftsstelle unter 030-26484087 melden.

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