BIO Deutschland verpflichtet sich der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“

Der Branchenverband der Biotechnologie-Industrie, BIO Deutschland e. V., begrüßt die „Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“. Das Bundesforschungsministerium stellte in Berlin ein neues Forschungsprogramm vor, das auf nichts weniger zielt, als Deutschland zu einer „Technologieführerschaft sowie einer Vorreiterrolle bei der Lösung globaler Herausforderungen“ zu verhelfen. Die Forschungsstrategie „strebt eine am Stoffkreislauf orientierte biobasierte Wirtschaft an, die mit Technologie und Ökologie im Einklang steht“.

Dabei wird die besondere Bedeutung der Biotechnologie als wichtiger Impulsgeber für die fünf im Dokument beschriebenen zentralen Handlungsfelder anerkannt: weltweite Ernähungssicherung, nachhaltige Agrarproduktion, gesunde und sichere Lebensmittel, Nutzung nachwachsender Rohstoffe und Energieträger auf Basis von Biomasse. Das Bundesforschungsministerium benennt ausdrücklich dabei die wichtige Rolle kleiner und mittlerer Biotech-Unternehmen (KMU) zur Sicherung eines kontinuierlichen Nachschubs von Innovationen für die Bioökonomie. Sie fungierten als Innovationstreiber, um neue Technologien – auch in Kooperationen und Netzwerken mit Großunternehmen und wissenschaftlichen Partnern – in traditionelle Branchen einzuführen.

Peter Heinrich, Vorstandssprecher der BIO Deutschland, betont ebenfalls, dass die neue Forschungsstrategie auch deutlich auf die Notwendigkeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für innovative KMU hinweist. „Die Identifizierung der derzeitigen mangelnden Eigenkapitalausstattung von Biotech-Unternehmen und des ‚unterentwickelten Wagnis- und Beteiligungskapitalmarktes in Deutschland’ dürfen jedoch nur der erste Schritt sein, damit die Regierung rasch die dringend erforderlichen wirtschaftspolitischen Änderungen durchführt“, sagt Heinrich.

„Um die Innovationskraft der gesamten deutschen Biotechnologie-Unternehmen zumindest zu erhalten und – besser – zu stärken, werden bessere Rahmenbedingungen für private Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) benötigt“, fordert Viola Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland. Investitionen in F&E könnten zum Beispiel durch eine einkommensunabhängige Verlustverrechnung oder durch Steuerstundung bei Reinvestition der Gewinne (Roll-over) für Beteiligungskapitalgeber erleichtert werden. Die innovativen Unternehmen selbst seien darauf angewiesen, dass eine uneingeschränkte Beibehaltung der Verlustvorträge möglich und gegebenenfalls Steuergutschriften gewährt würden, fügte Bronsema hinzu.

„BIO Deutschland wird sehr gerne eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Vision der neuen, in der Hightech-Strategie der Bundesregierung eingebetteten ‚Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030’ spielen“, hob Heinrich hervor. Er ergänzte: „Denn wir teilen die Vision, dass ‚Deutschland im Jahr 2030 ein Bioökonomiestandort werden wird, an dem die Ergebnisse aus den Lebens- und Technikwissenschaften mit Aufgeschlossenheit, Neugier und Begeisterung aufgenommen sowie der (bio)technische Fortschritt und die Globalisierung als Chancen verstanden werden’“. Die Biotech-Branche Deutschlands arbeite jetzt schon an nebenwirkungsärmeren Medikamenten, sauberen, CO2-neutrale Produktionsprozessen und optimierten landwirtschaftlichen Produkten sowie gesünderen Nahrungsmitteln. Darüber hinaus schafft sie nachhaltig hochqualifizierte, Standort gebundene Arbeitsplätze. Diese Unternehmen bauen somit die Brücke zwischen Wirtschaft und Ökologie und leisten dabei einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur zukunftsfähigen Wirtschaftskraft Deutschlands und Europas.

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