Biotechnologie-Branche optimistisch – Pressekonferenz zur Trends in der Biotechnologie

Pressemitteilung

Podium der Pressekonferenz: v. l. Boris Mannhardt (BIOCOM), Peter Heinrich (BIO Deutschland), Holger Zimmermann (AiCuris) und Claudia Englbrecht (BIO Deutschland). Foto: BIOCOM
Podium der Pressekonferenz: v. l. Boris Mannhardt (BIOCOM),
Peter Heinrich (BIO Deutschland), Holger Zimmermann (AiCuris)
und Claudia Englbrecht (BIO Deutschland). Foto: BIOCOM

Die deutsche Biotechnologie-Branche blickt positiv gestimmt in das neue Jahr. Erstmals seit Jahren ist die Börse wieder eine Finanzierungsalternative für deutsche Biotechnologie-Firmen. Mit 403 Millionen Euro haben die Unternehmen im Jahr 2014 rund 14 Prozent mehr Eigenkapital eingesammelt als im Jahr zuvor. Das kommt auch der Forschung und Entwicklung zugute. Die Investitionen der Unternehmen in diesem Bereich dürften in diesem Jahr deutlich steigen. Das hat eine Umfrage des Verbandes der Biotechnologie-Industrie, BIO Deutschland, in Kooperation mit dem Branchenmagazin „Transkript“ ergeben. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden die Ergebnisse der Befragung am 20. Januar in Berlin vorgestellt.

Die Umfrage zeichnet ein optimistisches Gesamtbild: Insgesamt liegen alle Indikatoren auch in diesem Jahr über dem jeweiligen Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Einschätzung der aktuellen geschäftlichen und politischen Lage allerdings nicht mehr ganz so positiv aus. Damals wurden große Hoffnungen in die neue Bundesregierung gesetzt, die sich so offenbar nicht erfüllt haben. Dennoch schätzen die Biotech-Unternehmer und Unternehmerinnen ihre aktuelle Situation so positiv ein, dass sie wieder mehr in Forschung und Entwicklung investieren wollen. Auch bei der Beschäftigungssituation bleibt die Entwicklung stabil.

Die Ergebnisse werden ergänzt durch Recherchen von BIO Deutschland und „Transkript“, das von der BIOCOM AG herausgegeben wird. Demnach sind die Eigenkapitalinvestitionen 2014 mit rund 403 Millionen Euro gegenüber 2013 um rund 14 Prozent gestiegen – seit 2010 ein neuer Höchststand. Erstmals seit Jahren haben deutsche Biotechnologie-Firmen auch wieder den Gang an die Börse gewagt, allerdings fernab des Heimatmarktes. Zwei Firmen wählten die USA, eine die Börse in Amsterdam. Frankfurt wartet seit 2007 auf einen Biotech-Börsengang. Gleichwohl haben hier viele bereits notierte Biotech-Firmen stattliche Summen eingeworben, zahlreiche Aktionäre konnten sich an ihren Biotech-Investments erfreuen. Der Biotech-Subsektorindex der Deutschen Börse legte im Jahresverlauf um rund 24 Prozent zu.

Die insgesamt positive Entwicklung in Deutschland spiegelt einen Aufschwung wieder, der sich auch am europäischen Kapitalmarkt abzeichnet. Laut einer Studie der BIOCOM AG haben europäische Biotech-Firmen im Jahr 2014 insgesamt 2,37 Mrd. Euro über die Börse eingesammelt (2013: 1,89 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Wachstum von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Biotech-Börsengänge verdreifachte sich auf 15.

Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, bilanziert: „Die deutsche Biotech-Branche profitiert vom internationalen Biotech-Boom. Hierzulande bleibt aber nicht nur die ausreichende Finanzierung, sondern auch die  Förderung innovativer, kleiner und mittlerer Unternehmen problematisch, das zeigt auch die nüchterne Einschätzung der politischen Lage durch die Unternehmer.“

Holger Zimmermann, kürzlich ernannter neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der AiCuris sagt: „Gerade in der Gesundheitswirtschaft spielt die Biotechnologie als Innovationstreiber eine wesentliche Rolle, das haben auch die vielen Übernahmen und Kooperationen im Jahr 2014 gezeigt. Wichtig ist, dass die gesamte Wertschöpfungskette von der Erfindung zum Patienten verlässlich und gut funktioniert und Innovationshürden abgebaut werden.“

Boris Mannhardt, Vorstand der BIOCOM AG ergänzt: „Die positive Entwicklung an Europas Börsen zeigt: Biotechnologie ist offenbar wieder ein lohnendes Investment. Die Handelsplätze Paris und London erscheinen vielen Biotech-Firmen allerdings deutlich attraktiver als Frankfurt.“

Weitere Informationen zu den Umfrageergebnissen finden Sie hier: www.biodeutschland.org/firmenumfrage-2014-2015.html

Zurück