Januar 2011
Branchen-Umfrage 2010/2011: Ergebnisvorstellung auf einer Pressekonferenz in Berlin
Die deutschen
Biotech-Unternehmen gehen davon aus, dass sich ihre Lage im laufenden Jahr
weiter verbessern wird. Frühindikatoren lassen eine günstigere zukünftige
Geschäftslage sowie einen Beschäftigungsaufbau und steigende Forschungs- und
Entwicklungsinvestitionen (F&E) erwarten. Das ergab eine Umfrage der BIO
Deutschland in Kooperation mit dem Branchenmagazin „Transkript“. Die Ergebnisse
dieses etablierten Branchenbarometers wurden am 18. Januar auf einer
Pressekonferenz in Berlin vorgestellt.
Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, bilanzierte: „Wir freuen uns, dass die Biotechnologie-Branche wieder positiver in die Zukunft blickt und dass dieser Optimismus der Unternehmerinnen und Unternehmer wieder auf Vorkrisenniveau gestiegen ist.“
Besonders positiv stelle sich die
Erwartung an die zukünftige Geschäftslage dar, führte Viola
Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland, aus. Der
Stimmungsindex steige um mehr als fünf Punkte auf nun 98,0 Punkte. Gehe es nach
den Erwartungen der rund 200 befragten Biotech-Unternehmen, werden auch die
F&E-Investitionen im laufenden Jahr wachsen. Das deute der um rund vier
Punkte gestiegene Indexwert von 95,5 Punkten an. Damit gehe nach Einschätzung
der Unternehmer auch die Schaffung neuer Jobs einher. Der Wert für den
Beschäftigungsindex steige um zwei Punkte auf 95,3 Punkte. Auch die Einschätzung
der aktuellen politischen Rahmenbedingungen in Deutschland habe sich
verbessert, erläuterte Bronsema. Der politische Stimmungsindex steige um fünf
Punkte auf 96,7 Punkte. Nahezu konstant bleiben hingegen die Einschätzungen der
aktuellen Lage und die des zukünftigen politischen Klimas.
Patrick Dieckhoff, Chefredakteur von „Transkript“: „Die Umfragedaten deuten eine erfreuliche Entwicklung der deutschen Biotechnologie-Unternehmen im laufenden Jahr an. Damit könnte die gesamtwirtschaftliche Erholung auf die Branche durchschlagen.“
Wie das Biotechnologie-Nachrichtenmagazin Transkript zudem ermittelte, flossen im abgelaufenen Jahr rund 600 Mio. Euro in deutsche Biotechnologie-Unternehmen. Damit wird der Finanzierungswert des Vorjahres mehr als verdoppelt.
Peter Heinrich sagte dazu: „Das Gros der innovativ tätigen Biotech-Unternehmen benötigt weiterhin Wagniskapital im erheblichen Umfang, um ihre Forschungs- und Entwicklungsprojekte zügig vorantreiben zu können“. Er fügt hinzu, dass ein Großteil der im vergangenen Jahr investierten Mittel aus wenigen Investorenquellen stamme und nur einer sehr kleinen Zahl von Biotechnologiefirmen zugute käme. „Die innovativen Unternehmen Deutschlands benötigen dringend von der Politik investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen, damit der Standort wieder attraktiv für Kapitalgeber wird.“
Die Indexwerte im Einzelnen:
- Erwartungen zukünftige Geschäftslage: +5 Punkte auf 98,0 Punkte (Vorjahr: 92,6 Punkte)
- Aktuelle Geschäftslage: Konstant bei 94,6 Punkten (Vorjahr: 94,7 Punkte)
- F&E-Investitionsindex: +3,6 Punkte auf 95,5 Punkte (Vorjahr: 91,9 Punkte)
- Beschäftigungsindex: +2 Punkte auf 95,3 Punkte (Vorjahr 93,3 Punkte)
- Aktuelle politische Rahmenbedingungen: +5 Punkte auf 96,7 Punkte (Vorjahr: 91,1 Punkte)
- Zukünftige politische Rahmenbedingungen: Konstant bei 91,2 Punkten (Vorjahr: 92,1 Punkte)
Die Ergebnisse der Firmenumfrage finden Sie unter http://www.biodeutschland.org/trendumfrage-2010-2011.html