CFO-Gipfel: Biotech-Finanzexperten diskutieren die Rahmenbedingungen des innovativen Mittelstands

Es diskutieren zu Rahmenbedingungen der Finanzierung von Wachstum & Innovation beim CFO-Gipfel der BIO Deutschland (v.l.n.r.): Dirk Honold, Tomas Kahn, Manuela Habeker, Norbert Hentschel, Ursula Scheffers-Borchel und Philipp Murmann (Mdb)

Rund 80 Finanzexperten der Biotech-Szene diskutierten beim siebten Biotech-Finanzgipfel in Berlin über die aktuelle Finanzierungslage von Innovationen in Deutschland. Diese erhielt im letzten Jahr einen Auftrieb um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: waren es 2011 rund 142 Mio. Euro, so hatte sich der Betrag 2012 mit 300 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Ein gutes Zeichen für die Entwicklung der Branche, aber kein Zeichen einer nachhaltigen Verbesserung der Finanzierungssituation. Die steuerliche Diskriminierung kleiner und mittelständischer Unternehmen ist nach wie vor eine Bremse für die Innovationskraft Deutschlands und muss abgebaut werden, um das gesamte Potenzial der Branche ausschöpfen zu können. Dies war das Ergebnis der Podiumsdiskussion des jährlichen Branchen-Treffens, das von BIO Deutschland e.V. organisiert wurde.

„Auch die steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE) ist ein wichtiges Instrument, um zusätzliche Forschungsimpulse, besonders für den Mittelstand, auszulösen. Sie droht aber zu scheitern, wenn nicht auch die steuerliche Diskriminierung des Risikokapitals abgebaut wird. Diese belastet gerade die Finanzierungsmöglichkeiten des innovativen Mittelstands erheblich“, betont Jan Schmidt-Brand, Vorstandsmitglied der BIO Deutschland und Co-Leiter der Arbeitsgruppe (AG) „Finanzen und Steuern“. Dirk Honold, ebenfalls Co-Leiter der AG, mahnt an „Es ist wichtig alle Möglichkeiten zur Innovationsfinanzierung auszuschöpfen, um Unternehmerinnen und Unternehmen die Voraussetzungen zu bieten, die sie für die Umsetzung ihrer Ideen benötigen, um einen kontinuierlichen Zustrom innovativer Produkte auf dem Markt zu sichern. Bestehende Benachteiligungen für forschende mittelständische Unternehmen, wie Mindestbesteuerung oder die Verschärfung der sogenannten „Mantelkaufregelung“ im Körperschaftssteuergesetz, sind hier noch erhebliche Hürden, die es zu überwinden gilt.

Neben der Innovationsfinanzierung stand unter anderem die Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmenserfolg, durch sogenannte Mitarbeiterbeteiligungsmodelle, auf dem Programm und ausgewählte Biotech-Unternehmen gewährten exklusive Einblicke in ihre finanzielle Entwicklungsgeschichte.

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