Juni 2010
Deutsche Biotechnologie für den chinesischen Markt
China ist eine der derzeit dynamischsten Volkswirtschaften der Welt – und ist unter anderem sehr aktiv auf dem Gebiet der Biotechnologie. Eine Delegation aus Deutschland konnte sich im Juni auf der vierten BioChina in Jinan (Provinz Shandong) einen Einblick in den aktuellen Stand der chinesischen Biotechnologie verschaffen. Die Kongressmesse bot auch den organisatorischen Rahmen für das dritte Treffen der Deutsch-Chinesischen Arbeitsgruppe Medizinwirtschaft und Biotechnologie.
Diese Arbeitsgruppe war 2008 unter BIO Deutschland-Mitwirkung vom Bundeswirt-schaftsministerium und der chinesischen Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) in Changsha ins Leben gerufen worden. Die deutsch-chinesische Unterarbeitsgruppe Biotechnologie (UAG), vom BIO Deutschland-Mitglied Albrecht Läufer (www.corvay.com) und George Fu Gao, Vice President, Beijing Institutes of Life Sciences (www.biols.cas.cn), geleitet, tauschte sich dabei vornehmlich über neu anzustoßende gemeinsame Projekte aus. Unter anderem wurde vorgeschlagen, eine chinesisch-deutsche Datenbank zur schnellen und effektiven Findung geeigneter Kooperationspartner zu implementieren. Weiterhin wurde über die Möglichkeit der Auftragsherstellung von Biopharmazeutika in China diskutiert. Weitere von den deutschen UAG-Teilnehmern eingebrachte Vorschläge und Interessensbekundungen wurden der chinesischen Seite vorgestellt. Hierzu werden in den nächsten Wochen Antworten von der chinesischen Seite erwartet.
Während der Plenumspräsentation beim Arbeitsgruppentreffen zeigte die chinesische Seite großes Interesse an den Präsentationen über den Biotech-Standort Deutschland und die einzelnen UAG-Teilnehmer im kommenden Jahr im Plenum der Konferenz BioChina vorzustellen. „Hierzu muss diese Konferenz allerdings zunächst ein internationales Format entwickeln“, so Läufer im Gespräch mit Gao.
Anschließend wurde das Protokoll des 3. Arbeitsgruppentreffens von Herrn Ren Zhiwu (Deputy Director General, NDRC) und Herrn Manfred Schubert (Bundesministerium für Wirtschaft), den Leitern der Chinesischen und der Deutschen Delegation unterzeichnet (siehe Bild).
Fazit der Reise: Der erste persönliche Kontakt zwischen der chinesischen und der deutschen Leitung der UAG verlief freundschaftlich und konstruktiv. Die weiteren Gespräche in den kommenden Monaten werden zeigen, ob die chinesische Seite nun die angesprochenen Themen aufgreift und konkret verfolgt. Wenn dies der Fall ist, wird die UAG, mithin die Aktivität der BIO Deutschland und der ebenfalls der UAG verbundenen Interessensvertretern VBU, DIB und VFA, eine hervorragende Plattform für die Geschäftsentwicklung deutscher Biotech-Unternehmen in China werden.