Diskussion zu neuen genomischen Techniken auf der Grünen Woche in Berlin

Mitglieder der Verbändeallianz zu neuen Züchtungstechniken haben am 23. Januar gemeinsam auf der „Grünen Woche“ in Berlin die Diskussion „Moderne Züchtung für eine resiliente Landwirtschaft: Wann kommen neue genomische Techniken (NGT) in die Praxis?“ organisiert. BIO Deutschland hat diese Veranstaltung unterstützt. Mit NGT an der Schwelle zur praktischen Anwendung standen Innovation und Rechtssicherheit im Fokus der Debatte. Angeregt diskutierten dazu Mario Brandenburg, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, und Klaus Berend, Direktor Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit und Innovation, Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission, mit dem Moderator Tobias Brügmann.
Mario Brandenburg verwies vor allem auf die Chancen, die die NGT für den Forschungsstandort Deutschland eröffnen. „Es ist ein globales Rennen und wenn wir uns nicht positionieren, tun es andere.“ Das BMBF befürwortet deshalb eine wissenschaftsbasierte, innovationsfreundliche und risikoangepasste Überarbeitung des geltenden EU-Gentechnikrechts und wünscht sich positiveren Gestaltungswillen der Koalitionspartner.
Klaus Berend sagte, er würde eine zügige Verabschiedung des Vorschlags durch das Europäische Parlament und die im Rat vertretenen Mitgliedstaaten begrüßen, um den Landwirten Zugang zu neuen Sorten mit verbesserten Eigenschaften zu ermöglichen. Die Position der Bundesregierung hat dabei erhebliches Gewicht.
Am Tag nach der Veranstaltung stimmte der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments mit einer deutlichen Mehrheit für den Vorschlag der EU-Kommission zur zukünftigen Regulierung von neuen genomischen Techniken (NGT). Allerdings wurde das positive Votum mit einer Ablehnung der Patentierung von mit NGT gezüchteten Pflanzen verbunden.