Ergebnisse der alljährlichen Unternehmensumfrage: künftige Geschäftslage günstiger

Von links: Patrick Dieckhoff, Viola Bronsema und Peter Heinrich
Von links: Patrick Dieckhoff, Viola Bronsema und Peter Heinrich

Die deutschen Biotechnologie-Unternehmen blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Das ergab die alljährliche Umfrage der BIO Deutschland in Kooperation mit dem Branchenmagazin transkript, deren Ergebnisse Anfang Januar auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurden.

Annähernd die Hälfte der deutschen Biotech-Unternehmer (47%) glaubt, dass sich die zukünftige Geschäftslage günstiger darstellen wird. Im vergangenen Jahr hatte dies lediglich ein Drittel (33 %) der Befragten angegeben. Gleichzeitig sank der Anteil der Pessimisten, die davon ausgehen, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verschlechtern wird, von 18 % im vergangenen auf nur noch 7 % im laufenden Jahr. Die Einschätzung ihrer aktuellen Lage ist im Vergleich zum Vorjahr in den Unternehmen stabil geblieben. Den Umfrageergebnissen zufolge wird sich der Personalaufbau weiter beschleunigen: 55,6 % der Firmen gaben an, wieder Einstellungen vornehmen zu wollen. Anfang 2009 waren das lediglich 50,3 % gewesen. Nur noch jede 20. Firma (4,6 %) rechnet damit, Entlassungen vornehmen zu müssen. Mehrheitlich (52,2 %) wird in der Branche davon ausgegangen, dass sich das Klima - also die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - wieder verbessern wird. Im vergangenen Jahr wurde im Rahmen der Unternehmenssteuerreform die steuerliche Nutzung von Verlustvorträgen erschwert. Zudem gab es einen Abzug vieler Wagniskapitalinvestoren aus Deutschland und in der Folge zu einem Einbruch der Unternehmensfinanzierung. Dies spiegelt sich in der Investitionsbereitschaft der zumeist stark auf Forschung fokussierten Unternehmen wider: Nur noch 38,5 % wollen ihre Ausgaben in diesem Bereich erhöhen.

Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, bilanzierte: "Die Innovationskraft der deutschen Biotechnologie-Unternehmen muss nicht nur erhalten bleiben, sondern auch gestärkt werden. Investoren und Unternehmen warten auf ein politisches Signal". Viola Bronsema, Geschäftsführerin von BIO Deutschland, ergänzte: "Wir brauchen eine bessere steuerliche Abzugsfähigkeit von F&E-Ausgaben und bessere Rahmenbedingungen für private Investitionen in Innovation."

Patrick Dieckhoff, Redaktionsleiter von transkript, meinte: "Die deutsche Biotechnologie-Branche hat im vergangenen Jahr trotz schwerer Lage eine erstaunliche Widerstandskraft bewiesen. Es hat keine Entlassungs- oder Pleitewelle gegeben. Im Gegensatz zu Ende 2008 erscheint das Ausmaß der Krise für viele Biotech-Unternehmen jetzt kalkulierbar. Viele sehen das Licht am Ende des Tunnels."

Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter:
www.biodeutschland.org/befragung0910/befragung0910.php

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