Februar 2010

Erstes Forum zum Thema Biosicherheit mit BIO Deutschland-Beteiligung

Am 6. Februar luden die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Reservistenverband Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem ICLC (International Council for the Lifescience) zum I. Forum BioSicherheit in das Kurfürstliche Schloss nach Mainz ein. Unter der Fragstellung „Was würde Clausewitz in Sachen BioSecurity raten?" beleuchteten dabei international renommierte Experten aus Wissenschaft, Politik und Industrie einen Tag lang die verschiedensten Blickwinkel dieser Thematik und suchten im Dialog mit den rund 110 Teilnehmern nach Lösungsmöglichkeiten für den Umgang mit biologischen Bedrohungsszenarien.

Was die Industrie in Sachen BioSicherheit beitragen kann, erläuterte Rainer Wessel, Vorstandsmitglied der BIO Deutschland. Dabei stellte Wessel die rasante Entwicklung der biologischen Forschung und der Biotechnologie, besonders auch in Verbindung mit der weltweiten Vernetzung der Forschung, dar. Aus dieser Entwicklung ergäben sich, so Wessel, schon heute Möglichkeiten die selbst Experten vor wenigen Jahren noch für völlig unmöglich gehalten hätten. Daraus ergäben sich nicht nur enorme Möglichkeiten im Bereich der Medizin - bezüglich derer wir aus ideologischen Gründen international nicht den Anschluss verlieren dürften - sondern es entwickelten sich auch neue Bedrohungsszenarien, vor denen Deutschland nicht die Augen verschließen dürfe, so Wessel. Dabei seien es noch nicht einmal die speziell hergestellten biologischen Kampfmittel, um die es sich zu sorgen gelte. Vielmehr gelte es, vor allem natürliche Krankheitserreger wie Pocken beziehungsweise Polio, die sich auf natürlichen Wegen verbreiteten oder durch bewussten Einsatz zu einer erheblichen Bedrohung werden könnten, im Auge zu behalten. Forschung, Herstellung und zielgerichtete Anwendung von Impfstoffen und Antibiotika seien der beste Weg, um die BioSicherheit weiter zu erhöhen.

Während der die Veranstaltung abrundenden Podiumsdiskussion traten auf Grundlage der dargestellten Informationen schließlich Hans-Peter Weinheimer, Rainer Wessel und der FDP-Bundestagsabgeordnete Christoph Schnurr (Mitglied des Verteidigungsausschusses) in den Dialog miteinander und mit den Veranstaltungsteilnehmern. Dabei stellten alle Podiumsteilnehmer nochmals heraus, dass die Bundesrepublik zwar im Bereich des Bevölkerungsschutzes wichtige Vorraussetzungen geschaffen habe, dass aber noch viele Lücken zu schließen seien. Essenziell sei es nach einhelliger Meinung der Podiumsteilnehmer, die Informationsvermittlung zu intensivieren. Wessel verwies ferner darauf, dass es an der Zeit sei, Fehlvorstellungen und Vorurteile gegenüber der biotechnischen Industrie abzubauen und neue Möglichkeiten zu nutzen.

Den vollständige Bericht der Veranstaltung finden Sie unter: http://aussen-sicherheitspolitik.de/?p=1414

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