European Business Development Conference erstmals in Belgien

Die 9. European Business Development Conference von BIO Deutschland fand am 23. und 24. November in Antwerpen, Belgien, statt. Wegen der Terrorwarnung für den Großraum Brüssel hatten einige Angemeldete ihre Teilnahme abgesagt, aber dennoch reisten rund 80 Business Developer und Unternehmer sowie weitere Entscheidungsträger aus der Pharma- und Biotechbranche nach Antwerpen. Dort diskutierten sie für zwei Tage aktuelle Themen aus Therapieentwicklung sowie Finanzierung und nutzten die Gelegenheit zum „Partnering“. Christoph Pittius, Vice President Head of Transactions, Business Development von AstraZeneca, teilte in seinem Eröffnungsvortrag seine Erfahrungen über effiziente Geschäftsabschlüsse und riet dem Verhandlungspartnern aus Biotech und Pharma, sich gegenseitig mit Respekt und Verbindlichkeit zu behandeln, um einen „Deal“ zum Erfolg zu führen. Knut Sturmhoefel, Head BD&L Ophthalmology & Respiratory von Novartis Pharma, stellte in seinem Impulsvortrag die sich ändernden Bedingungen beim Partnering mit “Big Pharma” vor. „Deals“ finden weiterhin statt, allerdings werden sie selektiver sein, sagte Sturmhoefel. Es werde weniger schnelle „Exits“ geben und Biotechs werden mehr Risiko tragen müssen.

Neue Therapien für Autoimmunerkrankungen waren Thema des ersten Symposiums. Vertreter von Ablynx, Galapagos, Janssen, Pfizer und UCB präsentierten die Pipelines ihrer Unternehmen, wie zum Beispiel Janus Kinasen und „Nanobodies“. Betont wurde auch die Notwendigkeit, schon im ganz frühen Erkrankungsstadium zu therapieren. Das Mikrobiom wurde als neuer Therapieangriffspunkt hervorgehoben. Die Referenten stellten außerdem auch die verschiedenen Partnering-Strategien der Unternehmen vor.

In der Podiumsdiskussion “The look beyond VC financing in Europe” diskutierten Finanzexperten von Flanders Investment and Trade, J&J Innovation Center, KBC, Merck Serono Venture Funds und  V-Bio Ventures mögliche alternative Finanzierungsstrategien für Biotechs. Sie stimmten überein, dass „Crowd funding“ wahrscheinlich kein geeignetes Finanzierungsinstrument für Unternehmen sei, die sich mit Therapieentwicklung befassen. Die Etablierung weiterer größerer Fonds in Europa wären essentiell, um die europäische Biotech-Branche mit ihren viel versprechenden Firmen zügig voranbringen zu können.  Eine weitere Empfehlung der Experten war, außerhalb der üblichen Pfade nach Unterstützung zu suchen, z. B. bei „in kind“ Leistungen. Auf die Frage nach Status und Bewertung der deutschen Biotechbranche wurde diese von den Diskutanten als stark eingeschätzt, allerdings fehle ein ausreichend gutes ausbalanciertes Ökosystem für die Unternehmen, was auch an der unzureichenden Unterstützung durch die Politik läge.

Das Thema „Oncology - companion diagnostics and other market drivers” war Fokus eines weiteren Symposiums. Alacris Theranostics stellte seine Systembiologie-Modelling-Plattform “ModCell” vor, welche auf der Basis von Genom- und Transkriptomdaten virtuelle Patienten generieren kann. Targos Molecular Pathology zeigte eine Vielzahl diagnostischer Werkzeuge mit deren Hilfe Krebspatienten sinnvoll für klinische Studien stratifiziert werden können. Pathologische Bewertungen seien immer noch der Schlüssel für erfolgreiche „Companion Diagnostics“, so eine wesentliche Aussage des Vortrags.

Die Konferenz wurde von den Platinsponsoren FlandersBio und Flanders Investment und Trade unterstützt. Merck war Goldsponsor, Bayer, Heraeus, Janssen und Sanofi engagierten sich als Silbersponsoren.

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