Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesverband der Pflanzenzüchter

Gemeinsam mit dem Bundesverband der deutschen Pflanzenzüchter (BDP e.V.) machte BIO Deutschland mobil gegen die Feldzerstörungen am 22. Juli im Oderbruch. "In Deutschland wird offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen", sagte dazu Viola Bronsema, Geschäftsführerin von BIO Deutschland, "wenn die Politik auf der einen Seite auf eine verschärfte Gesetzgebung für Anwender besteht und die Strafverfolgung für gesetzeswidrige Handlungen von Technologiegegnern gleichzeitig so wenig abschreckend wirkt". Der Geschäftsführer des BDP, Ferdinand Schmitz, ergänzte: "Es muss Schluss sein mit diesen öffentlichen Aufrufen zu Feldzerstörungen. Die Meinungsfreiheit gebe diesen Tätern nicht das Recht, Landwirte samt ihrer Familien derart unter Druck zu setzen und deren Einnahmequelle zu zerstören". Schließlich gehe es um Produkte, die in ganz Europa von mehr als 50 Behörden auf ihre Sicherheit hin überprüft und zugelassen worden sind.

Die Vorstellung des politischen Kompromisses zwischen CDU/CSU und SPD bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes am 23. Juli in Berlin wurde von der BIO Deutschland scharf kritisiert: "Damit verhindern CDU/CSU und SPD de facto den Anbau biotechnologisch gezüchteter Pflanzen in Deutschland und bilden eine politische Front gegen Innovationen auf diesem Gebiet", sagte hierzu Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland und Vorstand der MediGene AG in Martinsried. Es sei leicht, Gesetze und Regularien so zu formulieren, dass man möglichst viele ausgrenzen und möglichst wenige teilhaben lassen kann. Damit schade Seehofer dem innovativen Mittelstand in Deutschland. "Denn je komplexer und aufwändiger die Regeln sind, die beachtet werden müssen, desto wahrscheinlicher haben besonders die hiesigen und vor allem die kleinen Firmen im Markt keine Chance", so Heinrich weiter.

In einem Interview mit der Berliner Zeitung äußerte sich Heinrich gegen die im Kompromisspapier vorgeschlagene Abstandsregelung zwischen ökologischem und gentechnisch gezüchtetem Mais: 20 Meter wären eine wissenschaftlich sinnvolle Distanz, bei der der Anbau kein Problem gewesen wäre. Bei 300 Metern müssten die Landwirte jedoch bei Dutzenden von Nachbarn das Einverständnis einholen. "Eine schier unlösbare Aufgabe für einen bäuerlichen Familienbetrieb." Kritik äußerte er auch an der Auflistung von Feldern mit Gen-Anbau im Standortregister: "Radikale Gegner zerstören auf Grund dieser Informationen die Felder und das Eigentum innovativer Landwirte und Saatguthersteller und gefährden deren Existenz."

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