10. CEO+CFO-Meeting in Berlin

"Die deutsche Biotechnologie-Industrie benötigt in den nächsten drei Jahren mindestens eine Milliarde Euro an privaten Finanzmitteln, um den Status quo zu halten und sich international gegenüber Konkurrenten zu behaupten", betonte Peter Heinrich, Vorstandssprecher der BIO Deutschland, in der vergangenen Woche vor rund 100 Vorständen auf dem 10. CEO&CFO-Meeting der Biotech-Branche in Berlin.

Peter Heinrich, der auch Gründer und Vorstandsvorsitzender der in Martinsried angesiedelten MediGene AG ist, sagte zu Beginn der Konferenz und vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise, es bestehe jedoch kein Grund zur Panik. In dem derzeit sehr gebeutelten Kapitalmarktumfeld sei auffällig, dass sich die Gesundheitsbranche relativ gut hält. Die Gesundheits- oder Pharmabranche kopple sich bei diversen Krisen immer etwas ab, da die Nachfrage nach Medikamenten oder Biotech-Produkten auch in einer Rezession bleibe. "Die gesamte Innovationskraft der Pharmaindustrie entspringt aus den Innovationen der Biotechnologie. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir diesen Winter ganz gut überstehen", fügte Peter Heinrich hinzu.

Kai Uwe Bindseil, Leiter der Biotechnologie-Initiative der Länder Berlin und Brandenburg, BioTOP, und Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen Deutschlands, sprach über die Wichtigkeit einer sehr engen Zusammenarbeit innerhalb der vorhandenen Netzwerke: "In kaum einer Branche ist die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft so intensiv wie in der Biotechnologie. Der Ausbau bestehender sowie die Anbahnung neuer Kooperationen sind Schlüsselfaktoren für einen noch intensiveren Technologietransfer und die Entwicklung von Innovationen in der Branche". Darüber hinaus betonte der Leiter der Gastgeberregion für das diesjährige CEO&CFO-Meeting die Notwendigkeit einer stark vernetzten Branche im aktuellen Markt- und Finanzgeschehen.

Viola Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland, forderte im Rahmen des Auftakt-Pressegesprächs eine stärkere Unterstützung seitens der Regierung. "Mit Hilfe innovationsfreundlicherer steuerlicher Rahmenbedingungen kann der forschende und entwickelnde Mittelstand direkt gestärkt werden". Darüber hinaus müsse das Investitionsklima verbessert werden, um frisches und dringend benötigtes Kapital nach Deutschland zu holen, sagte Bronsema weiter.

Das CEO&CFO-Meeting, das wichtigste Treffen dieser Art in Deutschland, fand am 4. und 5. Dezember zum 10. Mal statt. Mehr als 100 Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer von Biotechnologiefirmen diskutierten über die Themen "Wachstumsprozess", "Finanzierung" und "Outsourcing als strategischer Vorteil". Auf dem Programm standen aber vor allem etwa 60 Firmenpräsentationen mit Details zu Geschäftsmodellen und jüngsten branchenspezifischen Entwicklungen, über die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer austauschten. Als Gastredner war außerdem Stefan Borgas, Vorstandsvorsitzender der Lonza Group aus der Schweiz angereist. Er sprach über die Zukunftrolle für die Contract Manufacturing Organisation im Produktentwicklungsprozess. Holger Zinke, Träger des Deutschen Umweltpreises 2008, hielt am Abend eine Festrede mit dem Titel "Biotechnologie, Unternehmer und das Zeitalter der Nachhaltigkeit".

Das Treffen wurde in diesem Jahr abermals von der WestLB AG als Hauptsponsor unterstützt. Weitere Sponsoren waren Diapharm Biotech GmbH und Amantec GmbH.

Hier steht Ihnen ein Foto der Teilnehmer des 10. CEO&CFO-Meetings der Biotech-Branche zum Download zur Verfügung.

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