Impulspapier des Rats für technologische Souveränität des Forschungsministeriums: Biobasierte Materialien und ihre Bedeutung für technologische Souveränität
In Ergänzung zum im Februar 2025 erschienenen Positionspapier „Materialforschung“ veröffentlichte der Rat für technologische Souveränität am 22. Mai das Impulspapier „Biobasierte Materialien und ihre Bedeutung für technologische Souveränität“. Es ist hier abrufbar: www.bmbf.de
Biobasierte Materialien, die aus natürlichen Ressourcen oder durch mikrobielle Biosynthese hergestellt werden, bieten ein enormes Potenzial zur Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und tragen zur Entwicklung einer nachhaltigeren und resilienteren Wirtschaft bei.
Biotechnologische Verfahren können traditionelle Produktionsprozesse ergänzen oder sogar ersetzen. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Verpackungs-, Textil-, Baustoff- und Kunststoffindustrie, innovative, ressourcenschonende Materialien zu nutzen und damit Abhängigkeiten von Rohstoffimporten und Lieferketten zu reduzieren.
Die Geschäftsführerin von BIO Deutschland, Viola Bronsema, wurde im September 2021 in den Rat für technologischen Souveränität des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) berufen. Der Rat agiert unabhängig und setzt sich aus Expertinnen und Experten der Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Er berät das BMBF/BMFTR kontinuierlich bei der technologieübergreifenden Vorausschau und bei der Identifizierung von Technologiefeldern mit langfristiger strategischer Bedeutung.
Das Bundesministerium hat folgende Definition für Technologische Souveränität veröffentlicht: „Technologische Souveränität ist die Fähigkeit, jederzeit Zugang zu denjenigen Schlüsseltechnologien garantieren zu können, die zur Umsetzung gesellschaftlicher Prioritäten und Bedürfnisse notwendig sind. Dies umfasst die Verwendung und Weiterentwicklung von Technologien und Produkten unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen und notwendigen Dienstleistungen, Lücken sichtbar zu machen und wenn möglich zu schließen, und Standards auf den globalen Märkten mitzubestimmen.
Technologische Souveränität kann dabei auch erfordern, Schlüsseltechnologien und technologiebasierte Innovationen in Europa eigenständig zu entwickeln und eigene Produktionskapazitäten innerhalb der Wertschöpfungsnetze aufzubauen, wenn dies zum Erhalt der staatlichen Handlungsfähigkeit oder zur Vermeidung einseitiger Abhängigkeiten – unter Berücksichtigung sich verändernder geopolitischer Randbedingungen – notwendig ist. Das setzt die Fähigkeit voraus, alle relevanten technologischen Entwicklungs- und Herstellungsprozesse verstehen und bewerten zu können und hat den Anspruch, gleichberechtigt mit strategisch wichtigen Partnern zusammenzuarbeiten.“