Juni 2020
Kampf gegen Corona: Die Biotechnologie-Branche stellte sich auf dem German Corona Showcase vor
Vom 23. bis 25. Juni veranstaltete BIO Deutschland das erste „e-Vent“ German Corona Showcase. Rund 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 18 Ländern nahmen an der online-Konferenz teil. In drei aufeinander folgenden Tagen präsentierten 21 Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich Diagnostika, Therapien, Impfstoffe und Service, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.
Oliver Schacht, der Vorstandsvorsitzende von BIO Deutschland, gab in seiner Eröffnungs-Keynote einen Überblick über die deutsche Biotechnologiebranche, sowie die Unternehmen die am Corona-Virus arbeiten. Er betonte, dass die europäischen und bundesdeutschen Förderprogramme, um die Entwicklung von Impfstoffen zu fördern, richtig und willkommen sind. Dennoch seien weitere Maßnahmen nötig, um dringend benötigtes Kapital für die Branche z. B. für Therapeutika und Diagnostika zur Verfügung zu stellen. Die Beachtung, die der Biotechnologie jetzt zu teil werde, sei wichtig, und er hoffe, dass dies über die Zeiten der Pandemie hinaus Bestand haben werde und die Politik erkenne, dass Biotechnologie in Deutschland und Europa systemkritisch ist.
Klaus Cichutek, Präsident des PEI und Professor für Biochemie, gab in seiner Keynote am zweiten Tag einen umfassenden Überblick über den Entwicklungsstand der verschiedenen Impfstoffprojekte in Deutschland und weltweit gegen SARS-CoV-2 und sprach auch über Therapieansätze. Von Unternehmensseite wurde die gute Kooperation mit dem Paul-Ehrlich Institut (PEI) in dieser Krisenzeit mehrfach während des German Corona Showcase gelobt.
Den letzten Konferenztag eröffnete Manfred Schubert-Zsilavecz, Professor für pharmazeutische Chemie an der Universität Frankfurt und Präsident des House of Pharma and Healthcare. Er gab einen Überblick zu aktuellen Therapieansätzen und eine Einschätzung mit welchen Ansätzen, der Virus nach jetzigem Stand mit den besten Chancen bekämpft werden könne.
Expertinnen und Experten diskutierten auch in einer Panel Discussion über die Situation der Unternehmen, die gerade an Corona forschen. Die starke Unterstützung der Impfstoffforschung wurde zwar begrüßt, aber auch hier wünschten sich die Diskutanten mehr Förderung für andere Bereiche wie Therapie-Entwicklung und Diagnostik.
Über die Auswirkungen der Pandemie auf Unternehmen, die nicht am Corona-Virus arbeiten, drehte sich eine weitere Diskussion am dritten Veranstaltungstag. Hier wurde eine ganze Bandbreite von Themen angeschnitten: der Geschäftsbetrieb während der Pandemie, die Versorgung mit Arbeits- und Labormitteln, der Einfluss der Pandemie auf klinische Prüfungen, die Auswirkung auf die Verfügbarkeit von Venture Kapital und die Chancen im Moment erfolgreich ein Unternehmen zu gründen und zu finanzieren. Die Experten waren sich einig, dass negative Auswirkungen auf allen Ebenen zu spüren sind bzw. zu spüren sein werden. Allerdings sahen einige Gesprächspartner auch verhaltend optimistisch in die Zukunft. Das Finanzierungsökosystem für die Biotechnologie in Deutschland müsse aber generell deutlich verbessert werden.
Rund um das Programm konnten sich Teilnehmer im One-on-One Partnering verabreden und austauschen. Die Aufzeichnungen der Präsentationen sind für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit full conference access bis vier Wochen nach der Konferenz abrufbar.
Mehr Informationen zur Konferenz und dem Programm finden Sie noch hier: corona.ascrion.com