Orphan Drugs auf der europäischen Tagesordnung

BIO Deutschland hat Mitte September auf dem Meeting der „Joint Task Force Orphan Medicinal Products“ der europäischen Verbände EuropaBio und EBE sowie der „Orphan Drug“-Arbeitsgruppe der EUCOPE teilgenommen, um über aktuelle Entwicklungen bei den Arzneimitteln für seltene Erkrankungen zu diskutieren. Die drei europäischen Partner der BIO Deutschland setzen sich für die Verbesserung des Zugangs von Patienten mit seltenen Leiden (sog. „Orphan Drugs“) zu medizinischen Therapien ein.

Dafür bedarf es aber eines schnelleren Zugangs der Patienten zu den Medikamenten. Dies hat auch die EU-Kommission erkannt, wie in ihrem Abschlussbericht zu den „Mechanism of Coordinated Access to Orphan Medicinal Products“ (MOCA) festgestellt wird. MOCA wurde als Teil einer Initiative von EU Vize-Präsident Antonio Tajani 2010 ins Leben gerufen und sollte die Realisierung eines koordinierten Zugangs zu Orphan Drugs über eine freiwillige Zusammenarbeit von Herstellern, Patienten und zuständigen Behörden vorantreiben. Nach dem Abschluss des MOCA soll nun mittels eines Pilotprojekts eruiert werden, auf welche Weise Verbesserungen im Zugang zu „Orphan Drugs“ über eine verbesserte Zusammenarbeit aller „Stakeholder“ erreicht werden kann. MEDEV, die „Medicines Evaluation Group“ (eine informelle Gruppe von Experten der zuständigen Behörden und Erstattern, welche von der „European Social Insurance Platform“ -ESIP geleitet wird) hat angeboten, das Pilotprojekt zu entwickeln und voranzutreiben.

Außerdem tauschten sich die Teilnehmer in Brüssel über die Neustrukturierung des „European Union Committeee of Experts on Rare Diseases“ (EUCERD) aus. Das Gremium soll neu besetzt werden, wobei zukünftig auch Industrievertreter Platz in dem Gremium erhalten sollen. Dafür werden BIO Deutschlands europäische Partner geeignete Kandidaten vorschlagen. Durch die Aufnahme von Industrievertretern in EUCERD soll eine noch bessere Vernetzung von Patienten, Behörden und Industrie erreicht werden.

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