Parlamentarischer Abend zum Thema eHealth-Zielbild

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Mitte) mit den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern der einladenden Verbände, Viola Bronsema, BIO Deutschland (3. v. l.) © ZVEI
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Mitte) mit den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern der einladenden Verbände, Viola Bronsema, BIO Deutschland (3. v. l.) © ZVEI

Im Dezember fand in Berlin ein branchenübergreifender parlamentarischer Abend zum eHealth-Zielbild statt. Die Veranstaltung geht zurück auf einen gemeinsamen Vorschlag der acht Verbände BIO Deutschland, Bitkom, bvitg, BVMed, SPECTARIS, VDGH, vfa und ZVEI für die Umsetzung einer Dialogplattform zur Erarbeitung eines eHealth-Zielbildes, welcher zur Jahresmitte veröffentlicht wurde.

Nachdem die Hauptgeschäftsführerin des vfa, Birgit Fischer, den Abend eröffnet hatte, richtete sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an die Anwesenden und sprach zu den Themenfeldern elektronische Patientenakte, Gesundheits-Apps, Telemedizin und Telematikinfrastruktur. Besonders ausführlich widmete er sich zum Ende seiner Ausführungen der Nutzung von Big Data in Bezug auf Gesundheitsdaten. Es sei wichtig, dass Gesundheitsdaten in anonymisierter oder pseudonymisierter Form für die Versorgungsforschung zugänglich gemacht werden. Aufgabe der Politik sei, einen passenden gesetzlichen Rahmen für Datenspenden vorzugeben. Vor dem Hintergrund der dynamischen Veränderungen im Gesundheitssektor kündigte Spahn an, dass sein Haus künftig auch in kürzerer Zeit in so genannten Omnibusgesetzen entscheidungsreife Sachverhalte zu weiteren Gesetzesvorhaben hinzufügen werde und forderte die Anwesenden auf, konkrete Vorschläge für Gesetzesänderungen zu machen. 

Im Anschluss berichtete Thomas Kostera von der Bertelsmann-Stiftung über die Ergebnisse der „Smart Health Studie“, die einen Vergleich von 17 Ländern zu dem Umsetzungsstand der Digitalisierung der Gesundheitssysteme beinhaltet. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Länder, die eHealth-Strategien und ein eHealth-Zielbild entwickelt haben, bei weitem erfolgreicher sind bei der digitalen Transformation ihres Gesundheitssystems als andere Länder. Deutschland belegt in dieser Vergleichsstudie Platz 16.

Außerdem diskutierten Maria Klein-Schmeink (MdB und Gesundheitspolitische Sprecherin in der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen), Tino Sorge (MdB und Berichterstatter für Digitalisierung und Gesundheitswirtschaft in der CDU/CSU Bundestagsfraktion), Hagen Pfundner (Vorstand der Roche Pharma) sowie Jens Naumann (Geschäftsführer der medatixx) unter der Moderation von Michael Meyer (Head of Strategy Germany and Gov. Affairs EMEA, Siemens Healthineers) über digitale Vernetzung in der Versorgung, digitale Versorgungskonzepte und mögliche Versorgungsziele.

Die Geschäftsführerin von BIO Deutschland, Viola Bronsema, fasste  die Ergebnisse des Parlamentarischen Abends in ihrem Schlusswort zusammen, indem sie auf die in den letzten Jahren rasant gestiegene Bedeutung von Big Data hinwies und die Potenziale erläuterte, die sich aus der Nutzung von Big Data und von digitalen Anwendungen für das Gesundheitswesen ergeben. Natürlich verwies sie auch in diesem Zusammenhang auf die parallel verlaufende Biologisierung und zitierte einmal mehr Steve Jobs Einschätzung, die im Original lautet: “I think the biggest innovations of the 21st century will be at the intersection of biology and technology. A new era is beginning.”

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