Parlamentarisches Mittagessen mit der Friedrich-Naumann-Stiftung

Gemeinsam mit dem Liberalen Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hatte BIO Deutschland in der vergangenen Woche zu einem parlamentarischen Mittagessen eingeladen. Parlamentarier, Unternehmer und Vertreter verschiedener Bundesministerien informierten sich in einem Expertengespräch über die Bedeutung von innovativen Spitzen- und Querschnittstechnologien am Beispiel des Beitrages der Biotechnologie im Bereich der Gesundheitspolitik. Detmar Doering, Leiter des Liberalen Instituts, begrüßte zunächst die Gäste im Restaurant Tucher am Brandenburger Tor.
Stefan Kapferer, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit führte in die Thematik mit einem Vortrag zu den Vorstellungen der Bundesregierung für den Umbau des Gesundheitssystems ein. Darin hob er nicht nur hervor, dass mehr Wettbewerb und daraus resultierende Wirtschaftlichkeit notwendig sei, sondern verwies auch auf das innovative Potential der Biotechnologie, das einen wichtigen Beitrag leisten wird.
Peter Heinrich, BIO Deutschland-Vorstandsmitglied und Vorstandsvorsitzender der Magforce Nanotechnologies AG, stellte den Anwesenden das Positionspapier zur Gesundheitspolitik in Deutschland vor. Vor dem Hintergrund, dass schwere Erkrankungen wie Krebs oder seltene chronische Erkrankungen heute mit vorwiegend von kleinen und mittleren forschenden Unternehmen entwickelten Biopharmazeutika behandelt werden, fordert er, mit den Entwicklungen im Gesundheitssystem umsichtig und im Sinne sowohl der Patientinnen und Patienten, die die Medikamente benötigen, als auch der Unternehmerinnen und Unternehmer, die die Medikamente entwickeln und herstellen, umzugehen.
Klaus-Dirk Henke, Inhaber der Lehrstuhls Öffentliche Finanzen und Gesundheitsökonomie am Institut für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht der Technischen Universität Berlin, hob in seinem Vortrag hervor, dass der Gesundheitswirtschaft in Deutschland eine besondere Rolle zukomme. Mit einem Anteil von 12 Prozent am Bruttosozialprodukt trägt die Gesundheitswirtschaft stärker als jede andere Branche zu Arbeitsplätzen, zu hochmodernen Dienstleistungen und technologischen Spitzenentwicklungen bei. Darüber hinaus erläuterte Prof. Henke das Gesundheitssatellitenkonto mit dem die volkswirtschaftliche Verflechtung des Gesundheitssektors ermittelt und es als eigenständige Branche der Volkswirtschaft innerhalb der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung abgebildet werden kann. Dazu wird es ein weiteres Förderprojekt geben, das auch eine Aufteilung nach einzelnen Branchen innerhalb des Gesundheitssektors und die Darstellung deren Auswirkungen auf die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ermöglicht. So wäre es beispielsweise möglich, den Einfluss der Biotechnologie innerhalb des Gesundheitssektors aufzuzeigen.
Viola Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland, wies darauf hin, dass insbesondere innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) durch die finanziellen Rahmenbedingungen in Deutschland benachteiligt werden und bat die Politik eine weitere Benachteiligung im Rahmen der Gesundheitsreform zu verhindern.