Personalverantwortliche der Life Science Branche tagen in Frankfurt

Am 9. Februar fand in Frankfurt die 5. HR-Konferenz der Life Sciences- und Gesundheits-Industrie statt. Fast 120 Teilnehmende aus den Personalabteilungen der forschenden Gesundheitsunternehmen, aber auch Vorstände kleiner und mittlerer Unternehmen und weitere Branchenteilnehmer kamen zusammen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen und den Impuls- und Fachvorträgen sowie einer lebhaften Podiumsdiskussion zu folgen. Traditionsgemäß wurde die Veranstaltung von der Frankfurt School of Finance and Management in Kooperation mit BIO Deutschland und den Verbänden BPI, BVMed und VDGH organisiert. 

Schwerpunkt-Themen der Veranstaltung waren Talententwicklung und -förderung sowie die Auseinandersetzung über einen aktuellen oder zukünftigen Fachkräftemangel. Marita Mogensen, Senior Director HR & Business Operations bei Medigene und Leiterin der BIO Deutschland-Arbeitsgruppe Human Resources, begrüßte die Teilnehmer in der Rolle als Co-Gastgeberin. Moderator der diesjährigen Konferenz war Uwe Glozober, HR-Leiter bei MIKROGEN, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kompetent und unterhaltsam durch den Tag führte. 

Neben Vorträgen vom Gastgeber Frankfurt School sowie von den Firmen MSD Animal Health, Promega und Fresenius Kabi über die jeweiligen „Tools“ und Erfahrungen in der Talentförderung gab es auch einen Vortrag von BIO Deutschland-Mitglied Nordmark Arzneimittel aus Schleswig-Holstein. Personalchef Marc Janssen stellt eine IT-Seekarte vor und beschrieb damit den Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad einzelner HR-„Tools“ des Unternehmens.

Auch in diesem Jahr gab es wieder einen sogenannten „Benchmark“-Vortrag, der ein Schlaglicht auf die Erfahrungen anderer branchenfremder Unternehmen wirft und als kreative Inspiration für die Life-Sciences-Unternehmen dienen soll. Hier stellte Mirko Kobiela, Group HR-Talent Management von adidas, einen Ansatz vor, wie man die Arbeit von HR-Abteilungen und Unternehmen wieder mehr auf menschliche Werte und Bedürfnisse ausrichten kann, um Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen weniger auf betriebswirtschaftliche, technische oder mathematische Kennzahlen zu reduzieren. 

Der Themenblock Fachkräftemangel wurde durch eine „Keynote“ von Rainer Strack, Senior Partner and Managing Director von BCG Deutschland, eingeleitet. Strack warf den Blick über die aktuelle Arbeitsmarktsituation hinaus in die Zukunft und erläuterte eindrucksvoll, welche prekäre Situation sich durch den demografischen Wandel im Jahr 2030 in verschiedenen Ländern ergeben kann. Dann, so seine Prognose, wäre die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung noch nicht so weit fortgeschritten, dass Engpässe auf der Arbeitsmarktseite kompensiert werden könnten. 

In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von Thermo Fisher Scientific, B. Braun Melsungen, Phenex Pharmaceuticals und Biomax über ihre aktuellen Herausforderungen bei der Fachkräftesuche. Claus Kremoser, CEO der Phenex Pharmaceuticals, berichtete, dass das forschende Biotechnologie-Unternehmen sehr vom Standort Heidelberg mit seiner starken wissenschaftlichen Forschung profitiere, die eine sehr gute Auswahl an hochqualifizierten Wissenschaftlern biete. Er mahnte allerdings an, dass die akademische Ausbildung sich nicht zu kleinteilig spezialisieren sollte, sondern die Universitäten in den Studiengängen eher Wert auf eine exzellente und breitgefächerte Grundausbildung legen sollten. Klaus Heumann, Geschäftsführer des Bioinformatik Unternehmens Biomax, ging ebenfalls davon aus, dass das eigene Unternehmen attraktiv für Arbeitnehmer sei und kaum Probleme bei der Fachkräfte-Gewinnung habe, da das Tätigkeitsprofil erlaube, aktive wissenschaftliche Forschung in einem wirtschaftlichen Umfeld zu leisten.

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