Podiumsdiskussion zur Regulierung des Genome Editing auf der Grünen Woche in Berlin

Foto: v. l. Christoph Metzner (Deutscher Raiffeisenverband), Jaana K. Kleinschmitt von Lengefeld (Präsidentin OVID) und Klaus Behrend (Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission) © BIO Deutschland
Foto: v. l. Christoph Metzner (Deutscher Raiffeisenverband), Jaana K. Kleinschmitt von Lengefeld (Präsidentin OVID) und Klaus Behrend (Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission) © BIO Deutschland

Gemeinsam mit anderen Verbänden, wie z. B. dem Industrieverband Agrar, dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter oder OVID, organisierte BIO Deutschland eine Podiumsdiskussion auf der Grünen Woche in Berlin. Zum Thema „Genome Editing und internationaler Agrarhandel – Welche Bedeutung hat die zukünftige EU-Regulierung für die Versorgungssicherheit?“ diskutierten Jaana K. Kleinschmitt von Lengefeld (Präsidentin OVID) und Klaus Behrend (Direktor Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit und Innovation, Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission) mit dem Moderator Christoph Metzner (Deutscher Raiffeisenverband).

Die EU-Kommission hatte 2023 einen Vorschlag für eine Novellierung des EU-Gentechnikrechts vorgelegt, der vorsieht Pflanzen aus dem Gentechnikrecht auszunehmen, die durch Genom-Editierung so verändert werden, wie sie auch natürlicherweise entstehen könnten. Bis heute konnten sich die gesetzgebenden Institutionen der EU, die Europäische Kommission, der Rat der Europäischen Union und das Europäisches Parlament allerdings noch nicht auf eine Novellierung einigen. Zuletzt hatte das Parlament ein positives Votum gegeben, aber nur, wenn die Ausnahme aus dem Gentechnikrecht mit einem gleichzeitigen Verbot der Patentierung der Pflanzen verknüpft wird. Die aktuelle polnischen Ratspräsidentschaft hat den Vorschlag eingebracht, dass jedes Mitgliedsland die Patentfrage selbst entscheiden könne. Auf diesem Stand verharrt der Prozess seitdem; eine schnelle Entscheidung ist nicht abzusehen.

Die Podiumsdiskussion fokussierte darauf, dass der internationale Agrarhandel dringenden Handlungsbedarf sieht. Denn international werden die genomeditieren Pflanzen sehr unterschiedlich reguliert. Große Produzenten wie die USA, Kanada, Brasilien oder Argentinien regulieren diese Pflanzen nicht mehr, so dass sie ungekennzeichnet in den Handel gelangen. So ist es deutschen Importeuren nicht mehr möglich, sicherzustellen, dass die gehandelte Ware nicht nach europäischem Recht als mit Gentechnik hergestellt einzustufen ist. Da die Veränderungen in den Pflanzen auch auf natürlichem Wege entstanden sein könnten, sind Nachweisverfahren in der Regel nicht verfügbar.

Im Vorfeld der Diskussion fand zudem auch ein Pressegespräch zum gleichen Thema statt. Dafür hatte die Verbändegemeinschaft eine Broschüre erstellen lassen, die die wichtigsten Hintergrundinformationen zum Thema übersichtlich bündelt.

Die Publikation „Verschläft die EU die CRISPR-Revolution?“ kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier:

Zurück