Politik bescheinigt Biotechnologie Motorfunktion für das Wirtschaftswachstum Deutschlands

Julia Klöckner (Mitte) bei Ganymed Pharmaceuticals AG
Julia Klöckner (Mitte) bei Ganymed Pharmaceuticals AG

BIO Deutschland begrüßte ausdrücklich die klaren Worte der Bundesregierung im August über Potentiale und Bedeutung der Biotech-Industrie für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Bundesregierung versicherte in einer Reihe von Publikationen in ihrem Online-Portal, sie wolle den Biotechnologie-Standort Deutschland an die europäische Spitze führen. Und sie fügte hinzu, sie strebe an, Wachstumsbremsen zu identifizieren und abzubauen.

Das unterstrich Julia Klöckner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verbraucherschutz (BMELV) am 19. August beim Besuch des Biotech-Unternehmens Ganymed Pharmaceuticals AG in Mainz. Die CDU-Kandidatin für das Amt der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin besuchte im Rahmen ihrer Vier-Wochen-Tour durch das Bundesland unter anderem Unternehmen der Region. Mit Rainer Wessel, BIO Deutschland-Vorstandsmitglied und Vorstandssprecher der Ganymed, diskutierte sie über die Beiträge innovativer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zur Linderung und Heilung von Krebserkrankungen. Darüber hinaus wurde die Bedeutung der Finanzierung von Forschung und Entwicklungsarbeiten (F&E) bei innovativen Firmen angesprochen.

Derzeit wird ein Viertel bis ein Drittel aller auf Biotechnologie spezialisierten Unternehmen zumindest teilweise durch Eigenkapital finanziert. Die Investoren ziehen sich aber seit Jahren mehr und mehr zurück. Daher werden bessere Rahmenbedingungen für Beteiligungskapitalgeber benötigt. Wessel stellte die von BIO Deutschland erarbeiteten Lösungswege vor: Private Investitionen in F&E könnten z. B. durch eine einkommensunabhängige Verlustverrechnung oder durch Steuererlasse bei Reinvestition der Gewinne (Roll-over) erleichtert werden. Und innovativen Unternehmen selbst sollten eine uneingeschränkte Beibehaltung der Verlustvorträge ermöglicht und ggf. Steuergutschriften gewährt werden.

Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, betonte im Zusammenhang dieser lang erwarteten deutlichen Aussage der Koalitionsparteien in Berlin den Beitrag biotechnologischer Verfahren zur Verbesserung von Ernährung und Gesundheit sowie zur nachhaltigen industriellen Produktion. Er ergänzte: „Wir hoffen sehr, dass nun die dringend notwendigen Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die meist zu den KMU zählenden Biotech-Firmen von der Bundesregierung in Angriff genommen werden.“

Liste der Dokumente der Bundesregierung zum Thema Biotechnologie vom 20.08.2010

(zu finden unter: www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Nachrichten/Artikel/artikel.html)

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