Mai 2015

Treffen der EU Joint Task Force für Orphan Drugs in Brüssel

Ende Mai trafen sich die Mitglieder der EU Joint Task Force für Orphan Drugs – darunter BIO Deutschland – in Brüssel, um über die aktuellen Entwicklungen zu sprechen. Auf der Agenda stand zunächst ein Austausch mit einem Vertreter der EU-Kommission, der im Bereich der Generaldirektor für Gesundheit zuständig ist für die Themen seltene Krebsleiden und Seltene Erkrankungen. Die Diskussion bot Gelegenheit, die Sicht der Kommission zur Überarbeitung der „Orphan Drug“-Verordnung zu besprechen. Die Kommission sieht derzeit eine Überarbeitung der Verordnung für nicht notwendig an. Vielmehr sollen die EMA-„Guidelines“ angepasst werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die „Guideline“ zum erheblichen Zusatznutzen  die erste sein wird. Ferner prüft die Kommission zurzeit, ob sie für den Bereich der seltenen Krebserkrankungen Verbesserungen erreichen kann. Es soll u.a. eine Empfehlung für die Definition, unter welchen Voraussetzungen eine seltene Krebserkrankung vorliegt, herausgegeben werden. Dazu hat die Kommission die nationalen Krebspläne mit den nationalen Strategien für Seltene Erkrankungen verglichen.

Die Teilnehmer besprachen auch den gemeinsamen Ansatz von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg für eine gemeinsame Preisbildung und Erstattung im Bereich der Seltenen Erkrankungen. ‎Dieser Ansatz wurde grundsätzlich begrüßt, um Patientinnen und Patienten schneller Zugang zu Therapien zu ermöglichen. Im Weiteren wird des auf die Ausgestaltung dieser Idee ankommen. Weitere Länder, wie Italien, Portugal, Österreich und Tschechien könnten diesem Beispiel folgen. Eine Beteiligung Deutschlands ist nach Einschätzung der Experten ausgeschlossen.

Ebenfalls besprochen wurde, wie das Thema der Förderung der Seltenen Erkrankungen in der Türkei vorangebracht werden kann. Dafür sollen die Wahlen und damit erwarteten Änderungen in der Leitung des Gesundheitsministerium sowie des Wirtschaftsministeriums abgewartet werden. Im Herbst sollen dann erste Gespräche in den beiden Häusern erfolgen, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Um für das Thema des "Budget Impact" Daten und Fakten zu erhalten, soll eine Studie gemeinsam mit IMI Health erfolgen, die auf dem jährlichen von der Joint Task Force organisierten Rare Connect Day Ende November präsentiert werden soll. Das nächste Treffen ist ebenfalls für November vorgesehen.

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