Volles Haus in Frankfurt - erfolgreiche Deutsche Biotechnologietage am Main

files/tlf_content/nachrichten/2012/DBT_2012_Registrierung.jpgZum dritten Mal seit 2010 haben der Arbeitskreis der Bioregionen und BIO Deutschland zu den Deutschen Biotechnologietagen eingeladen, um aktuelle politische, wirtschaftliche und brancheninterne Fragen zu erörtern. Die zweitägige Veranstaltung, zu der sich mehr als 600 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung anmeldeten, fand am 9. und 10. Mai 2012 im Holiday Inn Frankfurt City-Süd statt. Die Veranstaltung wurde dieses Jahr von der Hessen Agentur (Aktionslinie Hessen-Biotech) gemeinsam mit der BIO Deutschland organisiert.

Im Mittelpunkt des Treffens standen vor allem die Themen Medizinische Biotechnologie, Bioökonomie und Fragen der Infrastruktur. Dabei sollte u. a. gezeigt werden, welche Rolle die Biotechnologie für aktuelle wirtschaftliche Fragen spielt, z. B. für den Einsatz erneuerbarer Energien oder die technologische Weiterentwicklung traditioneller Branchen. Um dem großen Bedarf an Austausch- und Netzwerkmöglichkeiten entgegenzukommen, wurden in diesem Jahr erstmals Frühaufsteher-Symposien eingerichtet, die in lockerer Atmosphäre beim Frühstück Diskussionen in kleineren Gruppen ermöglichten.

Der Schwerpunkt Rote Biotechnologie stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Personalisierten Medizin (Erfolge, Trends, Herausforderungen) und stellte die Frage, welche neuen Rollen dabei Industrie, Ärzte, Apotheker, Krankenkassen und die Patientinnen und Patienten spielen. So trugen beispielsweise Vertreter von Krankenkassen und Erstattern ihre Sicht der Personalisierten Medizin vor. In den Diskussionen über Innovationen, die Fragen der Nutzenbewertung, der Preisgestaltung und Trends zu sogenannten „Nischenbustern“ wurden neben den Positionen von Vertretern aus Pharma- und Biotech-Industrie auch die Einsichten des für die frühe Nutzenbewertung von Medikamenten maßgeblichen Instituts für Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen  (IQWiG) einbezogen.

Der zweite thematische Schwerpunkt befasste sich mit der Frage, welche Infrastruktur und welche Rahmenbedingungen und Maßnahmen - von der Versorgungsstruktur bis zur Ausbildung von geeignetem Nachwuchs - die Biotechnologiebranche benötigt, um sich weiter zu entwickeln.

Bioökonomie wurde als drittes Schwerpunktthema in verschiedenen Symposien diskutiert. Dabei ging es um nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen, die exemplarische Vorstellung strategischer Allianzen in der Bioindustrie und die Erläuterung von Fördermöglichkeiten. Aufgezeigt wurden aber auch biotechnische Anwendungen, die bereits jetzt Einfluss auf Produkte und Entwicklungen verschiedener traditioneller Branchen, wie u.a. der Informatik, der Medizintechnik oder der Lebensmittelindustrie nehmen.

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„Zu den herausragenden Erfolgen der deutschen Biotechnologie zählt die Entstehung zahlreicher mittelständischer Unternehmen, die sich für eine Vielzahl von Branchen als Innovationsmotor erwiesen haben“, sagte Viola Bronsema, Geschäftsführerin von BIO Deutschland e. V. „Damit leisten diese Firmen einen erheblichen Beitrag zur Herausbildung einer von der Biotechnologie getriebenen Ökonomie. Beispiele für diesen Prozess ist die Personalisierte Medizin, die völlig neue Behandlungskonzepte ermöglicht und die Weiße Biotechnologie, die sich immer mehr zum Innovationsmotor der chemischen Industrie entwickelt.

Diese Entwicklung hat positive Auswirkungen auf den Produktionsstandort Deutschland. „Deutschland ist ein führender Standort der produzierenden Biotechnologie in Europa.“, sagte Thomas Niemann, Leiter der Aktionslinie Hessen-Biotech „Ein Blick nach Hessen bestätigt diese Aussage: rund ein Drittel der deutschen Produktionskapazitäten für biotechnologische Medikamente befindet sich in diesem Bundesland.“

files/tlf_content/nachrichten/2012/DBT_2012_Museum.jpg„Die deutsche Biotechnologie-Industrie hat sich erstaunlich gut von der Finanzkrise erholt, ihre Geschäftsmodelle entsprechend angepasst und blickt nun wieder optimistischer in die Zukunft“, sagte Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland. „Sie hat 2011 rund 700 neue Produkte eingeführt und plant, 2012 etwa die gleiche Menge auf den Markt zu bringen. Jetzt kommt es darauf an, dass die Politik die Rahmenbedingungen so gestaltet, dass Biotechnologie-Unternehmen ihre Rolle als wichtiger technologischer Impulsgeber wahrnehmen und Innovationen auch in Zukunft in wirtschaftliche Erfolge münden können.“

Der Hessische Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch zeigte sich sehr erfreut darüber, dass die Biotechnologietage nach Berlin und München in diesem Jahr in Frankfurt, der Hauptstadt der produzierenden Biotechnologie, stattfanden: „Frankfurt ist der ideale Ort für dieses Branchentreffen. Die Biotechnologie ist eine wichtige Querschnittstechnologie für die in Hessen traditionell starke Pharma- und die Chemieindustrie“, betonte Saebisch. „Veranstaltungen wie die Deutschen Biotechnologietage sind für die Vernetzung aller relevanten Akteure besonders wichtig.“

Im kommenden Jahr werden die Biotechnologietage am 14. und 15. Mai in Zusammenarbeit mit der BioRegio STERN Management in Stuttgart stattfinden.

Programm und weitere Informationen zu früheren Veranstaltungen unter: www.biotechnologie-tage.de

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