Juni 2015

Zweite Runde des Pharma-Dialogs der Bundesregierung

Im Mittelpunkt der zweiten Runde des Pharma-Dialogs der Bundesregierung am 3. Juni 2015 standen Fragen der Regulierung des Arzneimittelmarktes und Erstattungsfragen in Deutschland.

Neben den Vertretern der Arzneimittelhersteller und Biotechnologieunternehmen (BAH, BIO Deutschland, BPI, Pro Generika und vfa), der Wissenschaft und der IG BCE nahmen an dieser Sitzung auf Einladung des Bundesgesundheitsministeriums auch Josef Hecken für den gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), Johann-Magnus Frhr. v. Stackelberg für den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sowie die Präsidenten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und Paul-Ehrlich Institut (PEI), Karl Broich und Klaus Cichutek teil. Für BIO Deutschland waren Christian Schetter aus dem Vorstand und Viola Bronsema aus der Geschäftsstelle im Dialog vertreten.

Zum Thema Antibiotika wurde ein Ergebnispapier einer Arbeitsgruppe des Pharma-Dialogs vorgestellt, die bereits nach der ersten Dialog-Runde gebildet wurde. Das Papier diskutiert Lösungsansätze in den Bereichen Anreizsysteme, verstärkte Forschungsförderung, bessere Kooperationen von Wissenschaft, Industrie und Regulierern, Ausbildung, Aufklärung und Diagnostik.

Das Thema AMNOG bildete den ersten Schwerpunkt. Diskutiert wurden die Ziele des AMNOG, den Patienten die besten und wirksamsten Arzneimittel zur Verfügung zu stellen, die Preise von Arzneimitteln wirtschaftlich und kosteneffizient zu gestalten und verlässliche Rahmenbedingungen für die Patientenversorgung und den Innovationsstandort Deutschland zu schaffen.

Im zweiten Schwerpunkt Erstattung in der GKV ging es um Regulierungsfragen im patentfreien Markt. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Zunahme der Regulierungsinstrumente im Laufe des Lebenszyklus eines Arzneimittels, die im generischen Markt in einem Nebeneinander von Festbetragssystem, Rabattverträgen, Preismoratorium, Herstellerabschlägen und weiteren Regulierungsinstrumenten bestehen. Daneben wurden die Regelungen für einen adäquaten Marktzugang von neuen Biosimilars für einen fairen Wettbewerb thematisiert. Auch die bessere Verknüpfung von Arzneimittel und Test im Bereich der Personalisierten Medizin gerade im Hinblick auf die Erstattung wurde diskutiert.

Beim Thema Versorgungsqualität und -sicherheit wurden die Themen Arzneimittelfälschungen, Arzneimitteltherapiesicherheit und Lieferengpässe angesprochen. Es wurde am Beispiel aktueller Initiativen und Kooperationen deutlich, dass in Deutschland bei aufkommenden Problemen für Patientensicherheit und Verbraucherschutz in einer guten Zusammenarbeit zwischen Politik, Regulatoren und Industrie zügig tragfähige Lösungen gefunden werden können. Zudem wurde dargestellt, in welchem Umfang sich die Pharma-Industrie bspw. über das Projekt securPharm e. V. bereits einbringt, um die Vertriebskette sicherer zu machen.

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