BIO Deutschland begrüßt Engagement der Bundesregierung für Wachstumsfinanzierung
Berlin, (30.6.2015) - BIO Deutschland, der Branchenverband der Biotechnologie-Industrie begrüßt, dass sich die Regierung intensiv bei zwei Runden Tischen mit Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister, Sigmar Gabriel, mit dem Thema Wachstumsfinanzierung junger, innovativer und aufstrebender Unternehmen befasst. Anlässlich des heutigen „Round Tables“ und der Veröffentlichung konkreter Verbesserungsvorschläge, sagt Konrad Glund, der mit seiner Probiodrug AG Alzheimer-Medikamente herstellen will: „Biotechnologie-Unternehmen entwickeln Produkte für Gesundheit, Umwelt und Energie in Deutschland“, und ergänzt: „Unsere Unternehmen wachsen nur dann nachhaltig, wenn sie hierzulande auch Zugang zu Eigenkapital haben und an die Börse gehen können.“ Probiodrug ist seit Ende letzten Jahres an der Euronext gelistet, weil Börsengänge für Spitzentechnologie-Unternehmen in Deutschland derzeit kaum möglich sind.
„Wachstumskapital für junge innovative Unternehmen kommt heute zum überwiegenden Teil aus dem Ausland“, sagt BIO Deutschland-Vorstand Oliver Schacht, „und damit geht eine schleichende Abwanderung von Ideen, Enterpreneuren und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einher.“ Schacht betont weiter, dass er das „Deutsche Börse Venture Network“ vor diesem Hintergrund für einen wichtigen ersten Baustein halte.
Dirk Honold, der gemeinsam mit Schacht die BIO Deutschland-Arbeitsgruppe „Finanzen und Steuern“ der BIO Deutschland leitet, erläutert: „Die Empfehlungen der „Round Table“-Arbeitsgruppen sind Schritte in die richtige Richtung, die aber bei Weitem nicht ausreichen, wenn Deutschland in den aktuell und zukünftig relevanten Wirtschaftsbereichen wie Bioökonomie, Biopharmazeutika und E-Health mithalten will. Auch im Hinblick auf die im letzten Jahr um zehn Prozent gesunkene öffentliche Projektförderung für Biotechnologie, ist es noch wichtiger Maßnahmen umzusetzen, die private Investitionen in Wachstumsunternehmen fördern“.
BIO Deutschland hat hier auch kürzlich eine Analyse zur Innovationsfinanzierung in Deutschland durchgeführt und Maßnahmen aufgezeigt, die das Potenzial haben die Wachstumsfinanzierung anzuschieben. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Einrichtung eines deutschen Innovationsfonds, die Ausweitung des Programms INVEST-Zuschuss Wagniskapital des Bundeswirtschaftsministeriums, eine Befreiung von der Abgeltungssteuer und die Einführung von Steuergutschriften.
Zum „Round Table“ bei Bundesminister Gabriel: Es gab zwei Runde-Tisch-Gespräche, an denen Konrad Glund teilgenommen und die Unternehmerinnen und Unternehmer der Biotechnologie-Industrie vertreten hat. Die drei parallelen Arbeitsgruppen, an denen Dirk Honold und Oliver Schacht mitgearbeitet haben, hatten sich mit dem Themen Finanzierungsoption Börse und Börsenkandidaten, Verbesserung der vorbörslichen und börslichen Finanzierungsmöglichkeiten sowie mit Ansatzpunkten für eine Entbürokratisierung des Börsengangs und der laufenden Pflichten im Zusammenhang mit der Notierung beschäftigt und Handlungsempfehlungen formuliert. Es wird nun eine Taskforce IPO eingerichtet, die sich in regelmäßigen Abständen trifft, um potentiell börsenreife Wachstumsunternehmen zu identifizieren und bei der Vorbereitung eines Börsengangs zu unterstützen. BIO Deutschland wird sich an dieser Taskforce beteiligen.
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