Biotechnologie sorgt für Nachhaltigkeit – Bakterien verhindern Überdüngung und schützen das Wasser
Themenjahr „101 Jahre Biotechnologie“
Biotechnologie sorgt für Nachhaltigkeit - Bakterien verhindern Überdüngung und schützen das Wasser
(Berlin – 20. April 2020) Stickstoff ist das wichtigste Element für das Wachstum von Pflanzen. Sie können ihn aber nicht einatmen. Er wird ihnen gewöhnlich in Form von Nitrat durch Wirtschaftsdünger wie z. B. Gülle und durch Mineraldünger zugeführt. Die Pflanzen nutzen jedoch meist nur einen Teil des Stickstoffdüngers. Die überschüssigen Nitrate zersetzen sich entweder zu Lachgas, das ein stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid ist, oder gelangen ins Grundwasser und schließlich durch die Flüsse in die Ozeane, deren Lebensräume sie bedrohen. Mit Hilfe der Biotechnologie lässt sich nun der Nitratüberdüngung entgegenwirken. Das kalifornische Unternehmen PivotBio erweckt die natürlichen Fähigkeiten von Bodenbakterien wieder zum Leben, Stickstoff aus der Luft zu binden, in Nitrat umzuwandeln und ohne Überschuss an Pflanzen weiterzugeben. Diese Fähigkeit haben nur die mit Hülsenfrüchten assoziierten Bodenbakterien, andere mit großen Kulturpflanzen assoziierten Bakterien nicht.
Auf Basis von Tausenden von Bodenproben legten die PivotBio-Forscher eine Bibliothek des Boden-Mikrobioms an und untersuchten die darin enthaltenen Bakterien auf ihre Fähigkeit, in Symbiose mit Getreidepflanzen Stickstoff aus der Luft zu binden und an deren Wurzeln abzugeben. Anschließend optimierten sie die besten Kandidaten und komponierten aus diesen ihr erstes Produkt. 2019 brachte PivotBio dieses Produkt zur natürlichen Selbst-Düngung von Mais in den USA erstmals auf den Markt. Es hat nach Auskunft des Unternehmens zu besseren Ernteerträgen geführt als herkömmlicher Dünger.
Jürgen Eck, Vorstandsmitglied von BIO Deutschland, kommentiert: „Die existierende biologische Vielfalt hält zahlreiche Lösungen für nachhaltige industrielle Prozesse und effektive Inhaltsstoffe bereit. Mit Hilfe der industriellen Biotechnologie ist es möglich, den Werkzeugkasten der Natur zum Wohle der Menschheit zu nutzen, für unsere Gesundheit, für Nahrungsmittel und nicht zuletzt für eine effiziente und nachhaltige industrielle Produktion. Dieses Potenzial, der Biotechnologie wie auch der biologischen Vielfalt von Enzymen und Naturstoffen, wird immer noch häufig unterschätzt.
Mehr zu „101 Jahre Biotechnologie“ finden Sie hier: www.101jahre-biotech.de/
Folgen Sie dem Themenjahr auf Twitter @100JahreBiotech.
299 Wörter/2261 Zeichen inkl. Leerzeichen
Download:
Der Text dieser Pressemitteilung steht für Sie unter www.101jahre-biotech.de/presse.html zur Verfügung.
Über BIO Deutschland:
Die Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland (BIO Deutschland) mit 330 Mitgliedern - Unternehmen, BioRegionen und Branchen-Dienstleister - und Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland die Entwicklung eines innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der modernen Biowissenschaften zu unterstützen und zu fördern. Oliver Schacht, Ph. D., ist Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland.
Weitere Informationen unter: www.biodeutschland.org
Fördermitglieder der BIO Deutschland und Branchenpartner sind:
AGC Biologics, Avia, Baker Tilly, Bayer, BioSpring, Boehringer Ingelheim, Centogene, Clariant, CMS Hasche Sigle, Deutsche Bank, EBD Group, Ernst & Young, Evotec, Exyte Central Europe, Isenbruck, Bösl, Hörschler, Janssen-Cilag, KPMG, Merck, Miltenyi Biotec, MorphoSys, Novartis, Pfizer, Phenex Pharmaceuticals, PricewaterhouseCoopers, QIAGEN, Roche Diagnostics, Sanofi Aventis Deutschland, SAP, Thermo Fisher Scientific, TVM Capital, Vertex Pharmaceuticals.
Kontakt:
BIO Deutschland e. V.
Dr. Claudia Englbrecht
Schützenstraße 6a
10117 Berlin
Tel.: +49-(0)-30-2332 164-32, Fax: -38
E-Mail: englbrecht@biodeutschland.org
Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten.