Der innovative Mittelstand zum Bericht der Expertenkommission Forschung und Innovation:
Zukunftstechnologien werden von der Bundesregierung vernachlässig
Berlin (24.02.2010) - Die Ergebnisse des Berichts der Expertenkommission Forschung und Innovation der Bundesregierung machen deutlich, dass die Koalition die Zukunftsfähigkeit des Standortes Deutschland aufs Spiel setzt. „Gerade für den Spitzentechnologiebereich wie die Biotechnologie, in dem vornehmlich innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) an der Entwicklung und Erforschung neuartiger Produkte arbeiten, müssen die Rahmenbedingungen dringend verbessert werden", sagt Dr. Viola Bronsema, Geschäftsführerin des Wirtschaftsverbandes der Biotechnologie-Branche (BIO Deutschland e. V.), anlässlich der morgigen Vorstellung des Kommissionsberichtes in Berlin.
Der Verband begrüße zwar die Fortschritte in Sachen Unternehmenssteuern, die für den innovativen Mittelstand mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz gemacht wurden. Die Koalition vernachlässige jedoch wichtige Aspekte bei der Förderung einer nachhaltigen Wirtschafts- und Zukunftspolitik.
So empfiehlt die Kommission der Bundesregierung in ihrem jüngsten Bericht, die Rahmenbedingungen für innovative KMU gezielter zu unterstützen. Zu beachten sei, dass gerade bei diesen Unternehmen Eigenkapital die mit Abstand wichtigste Finanzierungsquelle für Innovationen sei. Eigenkapital würde, so ergänzt der Biotechnologieverband, in Deutschland gegenüber Fremdkapital nachteilig steuerlich behandelt. Die Beseitigung der daraus folgenden Diskriminierung von innovativen KMU sei damit der erste unverzichtbare Schritt, privates Kapital für Forschung und Innovation zu mobilisieren.
Denn genau diese Unternehmen sind diejenigen, die verstärkt das Wissen aus den Universitäten und Forschungseinrichtungen in die Produkte von morgen umwandeln. Die Biotech-Branche Deutschlands arbeite jetzt schon an nebenwirkungsärmeren Medikamenten, sauberen, CO2-neutraleren Produktionsprozessen und optimierten landwirtschaftlichen Produkten sowie gesünderen Nahrungsmitteln. Darüber hinaus schaffe sie nachhaltig hochqualifizierte, Standort gebundene Arbeitsplätze. Diese Spitzentechnologie benötigt, so die Ergebnisse der Expertenkommission eine Politik, die ein freundliches Investitionsklima begünstigt und die sich der steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung gerade für KMU annimmt.
Erfolgt dies nicht, werden, wie von der Expertenkommission befürchtet, Mittel in entscheidendem Umfang fehlen, um die Wettbewerbsposition Deutschlands als maßgeblichen Akteur in der Wissensökonomie zu kräftigen.
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