„Innovationsfinanzierung sollte bei Politik Chefsache sein“
9. CFO-Gipfel der Biotech-Branche in Berlin
Berlin (25. 02. 2015) – Auch dieses Jahr stand die schwierige Finanzierungslage der deutschen Biotechnologie-Unternehmen im Mittelpunkt des 9. CFO-Gipfels der Branche. In Berlin trafen sich auf Einladung der Arbeitsgruppe „Finanzen und Steuern“ des Biotechnologie-Branchenverbands BIO Deutschland rund 80 Finanzexperten aus kleinen und mittleren Unternehmen der Biotechnologie. Gemeinsam mit Vertretern der Politik wurden Handlungsempfehlungen erörtert, um Forschungsgelder zu mobilisieren und so auch das Abwandern von Know-how und Arbeitsplätzen aus Deutschland zu verhindern. Claus Kremoser, CEO des BIO Deutschland-Mitglieds Phenex Pharmaceuticals AG, forderte die Innovationsfinanzierung bei der Politik endlich zur Chefsache zu machen.
Am Beispiel eines kürzlich erfolgten 470 Mio. Dollar schweren Abschlusses der Phenex AG mit dem US-amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen Gilead, beschrieb Kremoser in seinem Vortrag mit dem Titel „Exit ohne Exitus“ wie Biotech in Deutschland funktionieren kann. Er hob auch die großen Unterschiede zwischen dem deutschen und dem US-amerikanischen Kapitalmarkt hervor und betonte wie wichtig es für Deutschland wäre, ein intaktes „VC-IPO-System“ analog zu den USA zu schaffen. In der anschließenden Paneldiskussion tauschten sich Thomas Höger, CEO und CFO der Apogenix GmbH, Claus Kremoser und Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Start-ups, mit dem Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek, Bündnis 90/Die Grünen, zu konkreten Maßnahmen für die Verbesserung von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den innovativen Mittelstand aus. Im Wesentlichen wurde diskutiert, ob Anreize für Investoren oder steuerliche Erleichterungen für Unternehmen der richtige Weg seien. Einigkeit bestand, dass es keinen Königsweg gebe, sondern alle Maßnahmen auf dem Tisch gemeinsam zum Ziel führen können.
Dirk Honold, Co-Leiter der AG Finanzen und Steuern und Moderator, sagte zum Abschluss der Diskussion: „Alle Maßnahmen sind wichtig, aber der Kapitalbedarf in der Wachstumsphase ist sehr hoch. Daher würden wir uns wünschen, dass der Staat auch ein größeres Risiko bei der Produktentwicklung eingeht. So könnte beispielsweise das Programm INVEST-Zuschuss Wagniskapital für alle Investoren geöffnet und im Volumen erhöht werden.“
„Die angeregten Diskussionen zeigen, wie dringend der Handlungsbedarf für die Branche ist. Wir werden den Dialog mit der Politik konsequent weiterführen“, erklärte Oliver Schacht, ebenfalls Leiter der AG Finanzen und Steuern und Vorstand von BIO Deutschland. „Wir brauchen Veränderung, um Innovation in Deutschland weiterhin möglich zu machen“, ergänzte Schacht.
Die diesjährige Veranstaltung wurde unterstützt von der Deutschen Bank als Platinsponsor, den Gold-Sponsoren Avia, CHUBB, CMS Hasche Sigle, PwC und Swiss Life und dem Silber-Sponsor MIG Verwaltungs AG.
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