Modellvorhaben Genomsequenzierung jetzt weiterentwickeln
Modellvorhaben Genomsequenzierung jetzt weiterentwickeln
Berlin (17. September 2025) Expertinnen und Experten aus Medizin, Verbänden und Diagnostika-Industrie diskutierten heute mit Bundestagsabgeordneten in Berlin das Potenzial des Modellvorhabens Genomsequenzierung, das im August mit den ersten Datenübertragungen startete. In dem Modellvorhaben werden Patientinnen und Patienten mit seltenen Krankheiten und Krebs mithilfe der Genomsequenzierung ausführlich untersucht und so eine gezielte und bessere Behandlung ermöglicht. Vertreterinnen und Vertreter der Biotechnologie- und Diagnostika-Industrie betonten bei der Veranstaltung mit den Parlamentariern, dass das Innovationspotenzial des Modellvorhabens noch besser ausgeschöpft werden könnte, wenn ambulante Leistungserbringer stärker eingebunden würden.
Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Biotechnologieverbands, BIO Deutschland e. V., Oliver Schacht, sagt: „Wir begrüßen das Modellvorhaben Genomsequenzierung ausdrücklich, denn die innovative industrielle Gesundheitswirtschaft ist eine Grundlage des medizinischen Fortschritts. Aber in einem partizipativen Gesundheitssystem, bei dem Silos abgebaut werden, sollten innovative Konzepte wie das Modellvorhaben Genomsequenzierung entsprechend nicht ohne die Beteiligung der wirtschaftlichen Innovationstreiber wie den ambulanten Leistungserbringen geführt werden. Ebenfalls sollte die verlässliche und nachhaltige Finanzierung von Genomrechenzentren geklärt werden. Die aufgebauten Strukturen würden sonst nach Projektablauf wieder verschwinden. Es braucht an vielen Stellen mehr Aufklärung und Information über das Modellvorhaben, sodass die betroffenen Personen auch von ihren Ärztinnen und Ärzten vor Ort an die Zentren oder andere ausführende Institutionen verwiesen werden.“
Das Modellvorhaben ist mit einer Laufzeit von fünf Jahren gestartet und wird währenddessen wissenschaftlich begleitet, um Vor- und Nachteile zu dokumentieren. Aktuell nehmen 28 Kliniken teil, und die Daten von rund 5.000 Patientinnen und Patienten sind einbezogen. Als Ziel steht die Integration der Genommedizin in das Gesundheitssystem. Das Vorhaben ist nur ein Bestandteil in der Modernisierung und Digitalisierung der Gesundheitsdatennutzung.
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