Pharmadialog beginnt – gemeinsame Perspektive für Gesundheitswirtschaft und Versorgung entwickeln!
Gemeinsame Verbände-Pressemeldung
Heute hat der im Koalitionsvertrag vorgesehene Pharmadialog der Bundesregierung mit den Arzneimittelherstellern in Deutschland in Berlin begonnen. Gesundheitsminister Hermann Gröhe, Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Uwe Beckmeyer trafen sich unter Beteiligung der Wissenschaft und der Gewerkschaft mit Branchenvertretern der pharmazeutischen Industrie.
Ziel des ressortübergreifenden Dialogs ist es, Arzneimittelforschung, -entwicklung und –produktion am Wirtschaftsstandort Deutschland zukunftsfähig zu machen: Damit Deutschland auch künftig ein Land mit außergewöhnlich guter Arzneimittelversorgung bleibt, und die Potenziale der Gesundheitswirtschaft über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg nutzt.
Dabei wird darüber diskutiert, welche Beiträge alle Beteiligten dazu in Zukunft leisten können.
- Wie kann im deutschen Gesundheitssystem die Versorgungsqualität weiter verbessert werden?
- Wie kann sowohl der Zugang zu innovativen Medikamenten als auch die Versorgung mit bewährten Arzneimitteln sicher gestellt werden?
- Wie können bessere und neue medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten für Krankheiten entwickelt werden und welche Grundlagen werden dafür benötigt?
- Wie kann in einer globalen Wirtschaft der Produktionsstandort Deutschland seine spezifischen Stärken weiter ausbauen und so gut bezahlte Arbeitsplätze sichern?
- Wie können die Rahmenbedingungen auch für kleine und mittelständische Unternehmen in einem Land, in dem die Wirtschaft vornehmlich mittelständisch geprägt ist, weiter verbessert werden?
- Wie kann angesichts eines internationalen Wettbewerbs um kluge Köpfe und neue Ideen der Forschungsstandort Deutschland gestärkt und die Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft intensiviert werden?
- Wie kann angesichts anhaltender Wachstumsschwäche in Europa der konjunkturelle Schwung in Deutschland gestärkt werden? Und welchen Beitrag kann die Pharmaindustrie als Wachstums-, Innovations- und Exporttreiber dazu leisten?
Diese Fragen lassen sich nur durch einen gemeinsamen, strategischen Ansatz von Wirtschafts-, Gesundheits- und Forschungspolitik lösen. Die Pharma-Verbände sind zuversichtlich, dass eine ressortübergreifende, ganzheitliche Sicht und die Entwicklung gemeinsamer Ziele dazu beitragen können, zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen auch zu Fragen der Forschungsförderung, der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Erstattung von Arzneimitteln zu entwickeln.
Verabredet sind mehrere Dialogrunden, die voraussichtlich im Januar 2016 abgeschlossen sein werden. Die Auftaktveranstaltung dient der Bestandsaufnahme über Deutschland als Forschungs-, Innovations und Produktionsstandort. Perspektivisch wollen wir eine gemeinsame Gesprächsbasis für die Gesundheitswirtschaft mit allen Beteiligten schaffen, denn die teilnehmenden Verbände repräsentieren unsere gesamte Industrie: vom Start-up-Unternehmen, über den deutschen Mittelstand bis hin zu international tätigen Großkonzernen. Sie alle
sichern die Versorgung der Patienten mit Arzneimitteln.
Hintergrund: Die pharmazeutische Industrie in Deutschland erwirtschaftete 2013 ausweislich der amtlichen Statistik über 42,3 Mrd. Euro Umsatz, zwei Drittel davon im Ausland. Die in Deutschland ansässige Pharmaindustrie beschäftigte 2013 über 110.000 Mitarbeiter und investierte über 1,3 Mrd. Euro in Gebäude, Maschinen und Anlagen.
Jeder siebte Euro des Pharma-Umsatzes fließt in Forschung und Entwicklung - soviel wie in keiner anderen Branche. Hinzu kommen direkte und indirekte Ausstrahlungseffekte, mit denen die Branche zusätzlich Beschäftigung und Wohlstand schafft. Auf jeden Beschäftigten in der Pharma-Industrie kommen 1,2 Beschäftigte in nachgelagerten Industrien und Dienstleistungssektoren. Die Unternehmen und ihre Mitarbeiter sind in den Standort-Regionen wichtige Steuerzahler.
Mit dem hohen Exportanteil übersteigt die Wertschöpfung am Standort Deutschland die Ausgaben der GKV für die Arzneimittelversorgung um ein Vielfaches.
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