Rückenwind für die Biotech-Industrie
Bundesregierung: Biotechnologie als Motor des Wirtschaftswachstums
Berlin (26. August 2010) – Die Biotechnologie-Branche begrüßt ausdrücklich die klaren Worte der Bundesregierung vom Freitag vergangener Woche über Potentiale und Bedeutung der Biotech-Industrie für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Bundesregierung versicherte, sie wolle den Biotechnologie-Standort Deutschland an die europäische Spitze führen. Und sie fügte hinzu, sie strebe an, Wachstumsbremsen zu identifizieren und abzubauen.
Das unterstrich Julia Klöckner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verbraucherschutz (BMELV) beim Besuch des Biotech-Unternehmens Ganymed Pharmaceuticals AG in Mainz. Die CDU-Kandidatin für das Amt der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin besucht im Rahmen ihrer Vier-Wochen-Tour durch das Bundesland unter anderem Unternehmen der Region. Mit Rainer Wessel, BIO Deutschland-Vorstandsmitglied und Vorstandssprecher der Ganymed, diskutierte sie über die Beiträge innovativer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zur Linderung und Heilung von Krebserkrankungen. Darüber hinaus wurde die Bedeutung der Finanzierung von Forschung und Entwicklungsarbeiten (F&E) bei innovativen Firmen angesprochen.
Derzeit wird ein Viertel bis ein Drittel aller auf Biotechnologie spezialisierten Unternehmen zumindest teilweise durch Eigenkapital finanziert. Die Investoren ziehen sich aber seit Jahren mehr und mehr zurück. Daher werden bessere Rahmenbedingungen für Beteiligungskapitalgeber benötigt. Wessel stellte die von BIO Deutschland erarbeiteten Lösungswege vor: Private Investitionen in F&E könnten z. B. durch eine einkommensunabhängige Verlustverrechnung oder durch Steuererlasse bei Reinvestition der Gewinne (Roll-over) erleichtert werden. Und innovativen Unternehmen selbst sollten eine uneingeschränkte Beibehaltung der Verlustvorträge ermöglicht und ggf. Steuergutschriften gewährt werden.
Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender des Brancheverbandes BIO Deutschland (Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland), betonte im Zusammenhang dieser lang erwarteten deutlichen Aussage der Koalitionsparteien in Berlin den Beitrag biotechnologischer Verfahren zur Verbesserung von Ernährung und Gesundheit sowie zur nachhaltigen industriellen Produktion. Er ergänzte: „Wir hoffen sehr, dass nun die dringend notwendigen Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die meist zu den KMU zählenden Biotech-Firmen von der Bundesregierung in Angriff genommen werden.“
Es sind die Innovationen aus dem Mittelstand, die neue Produkte schaffen und qualifizierte Arbeitsplätze sichern helfen. Die Biotech-Branche Deutschlands arbeitet jetzt schon an nebenwirkungsärmeren Medikamenten, sauberen, CO2-neutraleren Produktionsprozessen und optimierten landwirtschaftlichen Produkten sowie gesünderen Nahrungsmitteln. Darüber hinaus schafft sie nachhaltig hochqualifizierte, Standort gebundene Arbeitsplätze. Diese Unternehmen leisten somit einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur zukunftsfähigen Wirtschaftskraft Deutschlands und Europas.
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Liste der Dokumente der Bundesregierung zum Thema Biotechnologie vom 20.08.2010
(zu finden unter: www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Nachrichten/Artikel/artikel.html)
Biotechnologie:
Neue Perspektiven für Ernährung, Gesundheit und Industrie (inkl. Filmmaterial)
Was
ist Biotechnologie?
Diagnose
und Therapie durch "rote" Biotechnologie (inkl.
Filmmaterial)
Gentechnisch
veränderte Pflanzen: Chance oder Risiko?
Zukunftsmarkt
Biotechnologie (inkl. Filmmaterial)
Nahrung,
Energie und Rohstoffe aus Pflanzen (inkl. Filmmaterial)
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