Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“ Folge 18
Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“
Folge 18: Käse wird in Deutschland mit gentechnisch hergestellten Enzymen produziert
(Berlin – 3. September 2019) Um Käse herzustellen werden, sogenannte Labenzyme benötigt, die Milcheiweiß gerinnen lassen, wodurch sich die Milch schnell verfestigt. Labenzym ist deshalb ein wichtiges Hilfsmittel der Käseherstellung. Das Labenzym Chymosin wurde ursprünglich ausschließlich aus den Mägen milchsaugender Kälber gewonnen. Heute stammt der überwiegende Anteil an Labenzymen aus Mikroorganismen, viele davon sind gentechnisch verändert. 1997 wurde in Deutschland auf Basis der Novel-Food-Verordnung der EU die Verwendung von gentechnisch hergestelltem Labferment zugelassen. Das aus dem Magen von Kälbern isolierte Chymosin-Gen wird dazu in geeignete Mikroorganismen eingeschleust, von denen es dann produziert wird. 70 bis 80 Prozent des in Deutschland produzierten Käses wird heute mit mikrobiellem und gentechnisch verändertem Labenzym hergestellt.
„In einer repräsentativen Umfrage gaben mehr als zwei Drittel der Deutschen an, dass Käse fast jeden Tag auf dem Speiseplan stehe. Diese Lust auf Käse lässt sich nur mit Hilfe der Biotechnologie stillen. Labenzym aus Kälbern wäre dafür nicht einmal annähernd ausreichend“, erklärt Viola Bronsema, Geschäftsführerin des Biotechnologiebranchenverbandes BIO Deutschland. „Mikrobielles und gentechnisch produziertes Labenzym ist nicht nur nachhaltiger als das aus Kälbern, sondern auch für die vegetarische Ernährung geeignet. Somit leistet die Biotechnologie einen ausgesprochen wertvollen Beitrag für die Käseherstellung. Dies wird leider von vielen Konsumenten heute unterschätzt“, ergänzt Bronsema.
Über das Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“
Im Jahr 2019 feiert der Begriff „Biotechnologie“ hundertjähriges Jubiläum. Karl Ereky war Direktor der Viehverwertungsgenossenschaft ungarischer Großgrundbesitzer und Autor des deutschsprachigen Buches „Biotechnologie der Fleisch-, Fett- und Milcherzeugung im landwirtschaftlichen Großbetriebe“, in dem der Begriff Biotechnologie in die Welt kam. Die Veröffentlichung erschien 1919 erstmals in Berlin. Der Biotechnologiebranchenverband BIO Deutschland nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um das Jahr 2019 mit dem Thema „100 Jahre Biotechnologie“ zu feiern. Über zwölf Monate hinweg werden die zahlreichen, besonderen Entdeckungen und Innovationen der Biotechnologie in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Umwelt beleuchtet und gewürdigt. Weitere Informationen zum Themenjahr stehen unter www.100jahre-biotech.de zur Verfügung.
Die Initiative „100 Jahre Biotechnologie“ hat folgende Unterstützer: Biotechnologieverbund Berlin-Brandenburg e.V. (bbb), Biotechnologische Studenteninitiative (bts e. V.), Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e. V.), Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.), Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) und Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM e. V.)
Folgen Sie dem Themenjahr auf Twitter @100JahreBiotech.
365 Wörter/2943 Zeichen inkl. Leerzeichen
Download:
Der Text dieser Pressemitteilung steht für Sie unter www.100jahre-biotech.de/presse.html zur Verfügung.
Über BIO Deutschland:
Die Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland (BIO Deutschland) mit 330 Mitgliedern - Unternehmen, BioRegionen und Branchen-Dienstleister - und Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland die Entwicklung eines innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der modernen Biowissenschaften zu unterstützen und zu fördern. Dr. Peter Heinrich ist Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland. Weitere Informationen unter: www.biodeutschland.org
Fördermitglieder der BIO Deutschland und Branchenpartner sind:
AGC Biologics, Avia, Bayer, BioSpring, Boehringer Ingelheim, Centogene, Clariant, CMS Hasche Sigle, Deutsche Bank, EBD Group, Ernst & Young, Evotec, Exyte Central Europe, Isenbruck, Bösl, Hörschler, Janssen-Cilag, KPMG, Merck, Miltenyi Biotec, MorphoSys, Pfizer, Phenex Pharmaceuticals, PricewaterhouseCoopers, QIAGEN, Roche Diagnostics, Sanofi Aventis Deutschland, SAP, TVM Capital, Vertex Pharmaceuticals, VWR International
Kontakt:
BIO Deutschland e. V.
Dr. Claudia Englbrecht
Schützenstraße 6a
10117 Berlin
Tel.: +49-(0)-30-2332 164-32, Fax: -38
E-Mail: englbrecht@biodeutschland.org
Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten.