Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“ Folge 19
Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“
Folge 19: Das menschliche Erbgut wird entschlüsselt
(Berlin – 17. September 2019) Im Februar 2001 wurde die erste sogenannte Arbeitsfassung des menschlichen Erbguts, des Humangenoms, in zwei hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Das Humangenomprojekt (HGP) war rund zehn Jahre zuvor mit dem Ziel gestartet, die gesamte Erbinformation des Menschen mit ihren über drei Milliarden Basenpaaren abzulesen. 20 öffentliche Forschungszentren aus sechs Ländern beteiligten sich daran. Der HGP-Forscher Craig Venter machte sich 1992 selbstständig, weil er die Entschlüsselung privat schneller und lukrativer meistern wollte. In den Wettlauf um die Entzifferung des Humangenoms schaltete sich schließlich auch die Politik ein, um sicherzustellen, dass die Daten frei verfügbar bleiben. Am 26. Juni 2000 wurden im Weißen Haus und vier anderen Orten der Welt zeitgleich fünf Pressekonferenzen angesetzt, um die erste Arbeitsfassung des Humangenoms vorzustellen. US-Präsident Bill Clinton sprach von der „wundersamsten Landkarte, die die Menschheit je produziert hat“.
„Das Humangenomprojekt war mit den damals zur Verfügung stehenden Technologien eine logistische Mammutaufgabe. Dieses internationale Großvorhaben war und ist beispielhaft dafür, wie visionäre Ideen und Projekte zum Erkenntnisgewinn beitragen und Innovationen hervorbringen können“, kommentiert Oliver Schacht, Vorstand der BIO Deutschland. „Man kann sich gar nicht vorstellen, wie die moderne Wirkstoff- oder Diagnostikaforschung heute aussähe, wenn das Humangenom nicht sequenziert und intensiv erforscht worden wäre. Neben dem Verständnis über die Gene des Menschen, ihre Funktion, Interaktion und Regulation hat das Projekt auch den technologischen Fortschritt beflügelt. Was damals 3 Mrd. Dollar kostete und zehn Jahre dauerte, kann heute in einem Labor in für unter 1000 Dollar in ein paar Tagen erledigt werden.“
Über das Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“
Im Jahr 2019 feiert der Begriff „Biotechnologie“ hundertjähriges Jubiläum. Karl Ereky war Direktor der Viehverwertungsgenossenschaft ungarischer Großgrundbesitzer und Autor des deutschsprachigen Buches „Biotechnologie der Fleisch-, Fett- und Milcherzeugung im landwirtschaftlichen Großbetriebe“, in dem der Begriff Biotechnologie in die Welt kam. Die Veröffentlichung erschien 1919 erstmals in Berlin. Der Biotechnologiebranchenverband BIO Deutschland nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um das Jahr 2019 mit dem Thema „100 Jahre Biotechnologie“ zu feiern. Über zwölf Monate hinweg werden die zahlreichen, besonderen Entdeckungen und Innovationen der Biotechnologie in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Umwelt beleuchtet und gewürdigt. Weitere Informationen zum Themenjahr stehen unter www.100jahre-biotech.de zur Verfügung.
Die Initiative „100 Jahre Biotechnologie“ hat folgende Unterstützer: Biotechnologieverbund Berlin-Brandenburg e.V. (bbb), Biotechnologische Studenteninitiative (bts e. V.), Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e. V.), Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.), Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) und Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM e. V.)
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Über BIO Deutschland:
Die Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland (BIO Deutschland) mit 330 Mitgliedern - Unternehmen, BioRegionen und Branchen-Dienstleister - und Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland die Entwicklung eines innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der modernen Biowissenschaften zu unterstützen und zu fördern. Oliver Schacht, Ph. D., ist Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland.
Weitere Informationen unter: www.biodeutschland.org
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