Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“ Folge 23
Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“
Folge 23: Biokraftstoffe werden nachhaltig aus Stroh hergestellt
(Berlin – 12. November 2019) Biokraftstoffe wie Bioethanol werden aus Stärke z. B. aus Mais oder Zuckerrohr hergestellt. So genannte fortschrittliche Biokraftstoffe können auch aus Reststoffen wie Stroh erzeugt werden und stehen somit nicht mehr in Konkurrenz zur Nahrungsmittelversorgung. Das Unternehmen Süd-Chemie, das heute zu Clariant gehört, nahm im Juni 2012 in Straubing eine Demonstrationsanlage in Betrieb, um jährlich 4.500 Tonnen Stroh in 1.000 Tonnen Bioethanol zu verwandeln. Dabei spalten Enzyme zunächst Zuckerbausteine aus dem Stroh ab. Die entstandene Zuckerlösung wird anschließend mit einer eigens entwickelten Hefevariante zu Bioethanol fermentiert. Außerdem können die Zuckerbausteine als Ausgangsstoffe für die Synthese biobasierter Kunststoffe eingesetzt werden. Diese technischen Verfahren aus dem Sektor der industriellen Biotechnologie sind damit eine essentielle Voraussetzung für den notwendigen Übergang aus dem gegenwärtigen Zeitalter fossiler Brennstoffe in eine wissensbasierte und biobasierte Wirtschaft, die Bioökonomie. Sie beruht auf dem Einsatz und der technischen Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe.
Jürgen Eck, Mitglied des Vorstands des Branchenverbandes BIO Deutschland, kommentiert: „Der Wandel zu nachhaltigen Produktionsprozessen und Produkten ist nicht nur ökologisch geboten. Er ist auch eine große Chance für die deutsche und die europäische Wirtschaft. Die Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie, die es uns ermöglicht, biobasierte Rohstoffe und industrielle Abfallströme wie z. B. Kohlendioxid so zu nutzen bzw. in den Stoffkreislauf zurück zu führen, dass die Transformation unserer Wirtschaft in eine nachhaltige Bioökonomie gelingen kann. Wir brauchen in Deutschland daher geeignete Rahmenbedingungen, um unser technologisches Knowhow optimal für eine nachhaltige Zukunft einsetzen zu können.“
Über das Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“
Im Jahr 2019 feiert der Begriff „Biotechnologie“ hundertjähriges Jubiläum. Karl Ereky war Direktor der Viehverwertungsgenossenschaft ungarischer Großgrundbesitzer und Autor des deutschsprachigen Buches „Biotechnologie der Fleisch-, Fett- und Milcherzeugung im landwirtschaftlichen Großbetriebe“, in dem der Begriff Biotechnologie in die Welt kam. Die Veröffentlichung erschien 1919 erstmals in Berlin. Der Biotechnologiebranchenverband BIO Deutschland nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um das Jahr 2019 mit dem Thema „100 Jahre Biotechnologie“ zu feiern. Über zwölf Monate hinweg werden die zahlreichen, besonderen Entdeckungen und Innovationen der Biotechnologie in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Umwelt beleuchtet und gewürdigt. Weitere Informationen zum Themenjahr stehen unter www.100jahre-biotech.de zur Verfügung.
Die Initiative „100 Jahre Biotechnologie“ hat folgende Unterstützer: Biotechnologieverbund Berlin-Brandenburg e.V. (bbb), Biotechnologische Studenteninitiative (bts e. V.), Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e. V.), Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.), Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) und Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM e. V.) Folgen Sie dem Themenjahr auf Twitter @100JahreBiotech.
402 Wörter/3232 Zeichen inkl. Leerzeichen
Download:
Der Text dieser Pressemitteilung steht für Sie unter www.100jahre-biotech.de/presse.html zur Verfügung.
Über BIO Deutschland:
Die Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland (BIO Deutschland) mit 330 Mitgliedern - Unternehmen, BioRegionen und Branchen-Dienstleister - und Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland die Entwicklung eines innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der modernen Biowissenschaften zu unterstützen und zu fördern. Oliver Schacht, Ph. D., ist Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland. Weitere Informationen unter: www.biodeutschland.org
Fördermitglieder der BIO Deutschland und Branchenpartner sind:
AGC Biologics, Avia, Bayer, BioSpring, Boehringer Ingelheim, Centogene, Clariant, CMS Hasche Sigle, Deutsche Bank, EBD Group, Ernst & Young, Evotec, Exyte Central Europe, Isenbruck, Bösl, Hörschler, Janssen-Cilag, KPMG, Merck, Miltenyi Biotec, MorphoSys, Novartis, Pfizer, Phenex Pharmaceuticals, PricewaterhouseCoopers, QIAGEN, Roche Diagnostics, Sanofi Aventis Deutschland, SAP, Thermo Fisher Scientific, TVM Capital, Vertex Pharmaceuticals, VWR International
Kontakt:
BIO Deutschland e. V.
Dr. Claudia Englbrecht
Schützenstraße 6a
10117 Berlin
Tel.: +49-(0)-30-2332 164-32, Fax: -38
E-Mail: englbrecht@biodeutschland.org
Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten.