25.11.08
Ergebnisse der BioPolitik-Konferenz 2008:
Dringende Verbesserungen für die Sicherung der Innovationskraft nötig

Hannover. Die Deutsche Messe Hannover veröffentlicht heute mit dem Tagungsband der BioPolitik-Konferenz 2008 aktuelle Denkanstöße zur Sicherung der Innovationsfähigkeit in der Biotechnologie. Mehr als 150 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik hatten am 7. Oktober im Rahmen der diesjährigen BIOTECHNICA über die dringlichsten Themen der Biotech-Branche diskutiert.
In acht parallelen Workshops wurden Denkanstöße zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovationen aus Deutschland formuliert. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Beendigung der steuerlichen Benachteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen gegenüber der Großindustrie.
  • Die Schaffung einer universitären Basis, die neben dem Fach-studium auch unternehmerische Kompetenz und Führungsqualitäten vermittelt. Die Biotech-Branche braucht besonders gut ausgebildete junge Fachkräfte sowie eine Willkommenskultur und -struktur.
  • Die Kosten für innovative Arzneimittel, die Therapien verbessern, sollen von den Krankenkassen erstattet werden. Der Nutzen für Patienten auch bei Kosten-/Nutzen-Bewertungen im Sinne der Erkrankten soll entlang der gesellschaftlichen Werte gewichtet werden. Zudem besteht die Notwendigkeit, neue Zulassungs- und Rückerstattungskriterien für neuartige Therapien zu entwickeln.
  • Ferner ist eine Revision des Gesetzes über Arbeitnehmererfin-dungen erforderlich. Es muss sichergestellt werden, dass in Unternehmen entstandene Erfindungen den Firmen zustehen und der Anspruch dem Erfinder dennoch erhalten bleibt.
  • Ebenso sprachen sich die Konferenzteilnehmer dafür aus, endlich die zentrale Bedeutung des Technologietransfers für die Volkswirtschaft zu erkennen und diesen als Werkzeug zur Festigung des Standortes Deutschlands im globalen Wettbewerb stark zu fördern. Daneben soll dafür Sorge getragen werden, dass in diesem Land ausgebildete Menschen ihr Können in Deutschland investieren und so die Bildungsinvestition einen Beitrag zur nationalen Wertschöpfung leisten kann.
  • Konsens besteht auch darin, dass die Fortschritte im Bereich Synthetische Biologie ihre Chancen für Wissenschaft und Wirtschaft nur dann dauerhaft entfalten können, wenn sie mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung von Missbrauch sowie Fehlern im Umgang kombiniert werden.
    Folgende Verbände und Interessenvertreter der Biotech-Branche hatten sich zusammengeschlossen, um die BioPolitik-Konferenz gemeinsam inhaltlich auszurichten: der Branchenverband BIO Deutschland e. V., der Arbeitskreis der BioRegionen, der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), die Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen in der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA/VBU), die IASB (International Association of Synthetic Biology), der deutsche Industrievereinigung Biotechnologie im Verband der Chemischen Industrie (DIB) und die Interessengruppe Biotechnologie im Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA Bio).

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Ein PDF des Tagungsbandes der BioPolitik-Konferenz mit den Zusammenfassungen der Vorträge sowie die Denkanstöße finden Sie hier:

Den Tagungsungsband zur BioPolitik-Konferenz 2008 steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung. (2,0 MiB)